Tutzing - Die Schriftstellerin Julia Franck erhält an diesem Sonntag (19. September) den mit 7.500 Euro dotierten Marie-Luise- Kaschnitz-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing. Die 1970 in Ost-Berlin geborene Autorin bekommt den alle zwei Jahre vergebenen Preis für ihren vor einem Jahr erschienenen Roman "Lagerfeuer". In dem Buch erzählt Franck nach Ansicht der Jury, "wie unfrei die DDR wirklich war". Dabei rühre sie "an dem geheimnisvollen Untergrund menschlicher Triebe, Gefühle und Affektlagen". Mit dem seit 1984 verliehenen Preis sollen deutschsprachige Autoren für ihr Werk ausgezeichnet werden.

Julia Franck gilt als eine der talentiertesten jungen Autorinnen Deutschlands. 1978 verließ sie mit ihrer Familie die DDR. Ihren ersten Roman "Der neue Koch" veröffentlichte sie 1997, weitere Werke sind der Roman "Liebediener" und der Erzählband "Bauchlandung". Die Autorin lebt mit ihren beiden Kindern in Berlin. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Ilse Aichinger, Gerhard Roth und Ruth Klüger. Die in Karlsruhe geborene Marie Luise Kaschnitz (1901-1974) schrieb unter anderem stark autobiografisch gefärbte Lyrik, Erzählungen und Romane. (APA/dpa)