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Foto: Reuters/Chan
Kairo/London - Die alten Ägypter haben bei der Mumifizierung von Tieren einst die gleiche Sorgfalt an den Tag gelegt wie bei der Präparierung der Leichen von Pharaonen und anderen Würdenträgern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bristol, die das Wissenschaftsmagazin "Nature" in seiner jüngsten Ausgabe veröffentlicht. Die Chemiker hatten einen Ibis, eine Katze und einen Falken untersucht.

Die Forscher stellten mit Gaschromatographie und anderen Untersuchungsmethoden fest, dass die Tierkörper mit verschiedenen tierischen und pflanzlichen Fetten, Ölen und Harzen einbalsamiert wurden, nachdem sie mit Bandagen umwickelt worden waren. Von der Komplexität her ist der Mumifizierungsprozess der untersuchten Tiere aus der 28. bis 30. Dynastie nach Ansicht der Forscher mit dem beim Menschen angewandten Verfahren vergleichbar.

Doch nicht bei allen Tieren und nicht zu allen Zeiten gaben sich die Ägypter beim Präparieren der Tiere die gleiche Mühe. So haben Archäologen des Ägyptischen Museums in Kairo, in dem zahlreiche Tiermumien ausgestellt sind, im Inneren einiger Fundstücke nur einzelne Knochen oder sogar Stöcke entdeckt. Bei den Tiermumien handelt es sich zum Teil um mumifizierte Haustiere, die oft zusammen mit ihren Besitzern begraben wurden. Andere waren als Votiv-Tiere für die Götter gedacht. Die Votiv-Gaben waren bedeutenden Gottheiten gewidmet. So waren Katzenmumien der Katzengöttin Bastet zugedacht und Hunde Anubis, dem Schutzherren der Gräber.(APA/dpa)