KDG-Chef Roland Steindorf hatte im Rahmen der Verhandlungen um die Fusionsgenehmigung zugesagt, bis 2007 mindestens 13,3 Mio. Haushalte mit internetfähigen Kabelanschlüssen zu versorgen, bis 2014 sogar 21,3 Millionen. Nach der KDG-Prognose könnten bis Ende 2014 rund 1,8 Mio. Haushalte via TV-Kabel im Internet surfen. KDG will mit dem Einstieg ins Internetgeschäft die Bedenken des Kartellamts gegen die Megafusion auf dem Kabelmarkt zerstreuen, unter anderem weil so die Quasi-Monopolstellung der Deutschen Telekom auf dem DSL-Markt angegriffen werden soll.
Telekom
Verbot von Kabelfusion erschwert Breitband-Wettbewerb
WIK: Bis 2014 bis zu sechs Mio. Haushalte via TV-Kabel im Internet
Sollte das Bundeskartellamt den
geplanten Zusammenschluss der Kabel Deutschland GmbH (KDG)
mit den regionalen Kabelnetzbetreibern
ish, iesy und Kabel Baden Württemberg untersagen, wird womöglich ein
stärkerer Wettbewerb im Breitbandinternet-Bereich verhindert. Das
berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf eine Marktanalyse des
Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK)
. Laut WIK könnten im besten Fall bis 2007 800.000, im
Jahr 2014 sogar mehr als 5,9 Mio. Haushalte für das Kabelinternet
gewonnen werden.
Andere Internet-Experten und DSL-Anbieter gehen dagegen davon aus, dass
die Investitionen von KDG zu spät kommen und zu gering sind . Laut
Internetanalyst Kai Kaufmann ist die Zeit bis zum Markteintritt von KDG
so lang, dass der Großteil des Breitbandmarktes in Deutschland dann
bereits mit DSL versorgt ist. Bisher surfen nach Angaben der Financial
Times Deutschland nur 35.000 von drei Mio. Haushalten, die über
internetfähiges Kabel verfügen, via Kabel im Netz. (pte)