Bukarest/Wien - Die neu geschaffene ÖBB-Holding, die in den vergangenen Wochen im Zentrum von Personalspekulationen gestanden ist, befindet sich "strukturell auf gleicher Ebene" wie ihre nominellen Töchtergesellschaften und sei nicht mehr als "Verbindungsstelle" bzw. "Vermittlerin" zwischen diesen bzw. mit den staatlichen Eigentümern. Die Holding werde die marktorientierten Einzelgesellschaften in keiner Weise dominieren. Dies sagte ÖBB-Aufsichtsratschef Wolfgang Reithofer am Dienstag vor Journalisten.

Reithofer versuchte damit offenbar, den Berichten über politische Hintergründe der anstehenden Holding-Besetzung(en) Wind aus den Segeln zu nehmen. Zu kolportierten Namen will er bis zur entscheidenden Aufsichtsratssitzung am 23. September keine Stellung nehmen, ebenso wenig wie zur Frage, ob ÖBB-Generaldirektor Rüdiger Vorm Walde aus der Dachgesellschaft ausscheiden wird.

Während einer Journalistenreise nach Rumänien verglich Reithofer, die alte Struktur der ÖBB mit dem untergegangenen Kommunismus und dessen zentralistischer Kommandowirtschaft. Diese ändere sich nun, wenn sich die einzelnen ÖBB-Gesellschaften um ihr eigenes operatives Geschäft zu kümmern hätten.

Reithofer, Vorstandschef des stark in Osteuropa engagierten Ziegelkonzerns Wienerberger beantwortet die Frage, ob die ÖBB ihr Geschäft in den Osten ausdehnen sollen mit "allgemein ja". Ob sich die ÖBB für die Übernahme des Güterverkehrs der slowakischen Staatsbahnen interessieren sollten, ließ er offen. (APA)