Das bestätigten diplomatische Kreise in Genf am Dienstag. Das Urteil muss noch in die Sprachen der WTO- Mitgliedsländer übersetzt werden und wurde von der WTO noch nicht veröffentlicht. Es liegt aber bereits bei der EU-Kommission in Brüssel vor, die Einspruch erheben kann. Dies könnte die Entscheidung für ein weiteres Vierteljahr verzögern, obwohl es wohl am Grundsatz nichts ändern würde, hieß es in Genf.
Indirekt subventioniert
Der Fall war von Brasilien, Australien und Thailand vor das WTO- Schiedsgericht in Genf gebracht worden. Schon im August war die EU zur Rücknahme der Subventionen, aber auch der Höhe der Zuckerexporte aufgefordert worden. Die fast fünf Millionen Tonnen Zucker, die die EU im Jahr exportiert, werden nach WTO-Auffassung zur Hälfte indirekt subventioniert. Sie sind wegen der drei Mal niedrigeren Weltmarktpreise nur durch Senkung des Preises verkäuflich.
Die Subventionen für die Zuckerwirtschaft kosten EU-weit in diesem Jahr 1,7 Mrd. Euro. Die EU hat inzwischen Reformen des EU- Zuckermarktes angekündigt, die von der WTO geprüft werden.