Radoslav Gilewicz wird gegen Legia wohl nicht in der Startformation stehen.

Wien - Krzysztof Ratajczyk und Radoslaw Gilewicz, die zwei polnischen Legionäre in Diensten des FK Austria Magna, sehen ihren Arbeitgeber im Fußball-UEFA-Cup gegen den aktuellen Tabellendritten Legia Warschau im Vorteil. "Die Chancen stehen 60:40 für uns", meint "Rata" und "Radogoal" fügt vor dem Erstrunden-Heimspiel am Donnerstag im Wiener Happel-Stadion (20.45 Uhr/live Premiere) hinzu: "Wir sind leichte Favoriten".

"Stürmer ausschalten"

Das Duo ist über den Fußball in seiner Heimat und damit auch über den siebenfachen Meister bestens informiert, verfolgt ihn via Satellit-TV von Woche zu Woche. Legia praktiziert vor Artur Boruc, dem kommenden Teamtorhüter, ein 3-5-2-System. Herausragende Akteure sind Lukasz Surma im Mittelfeld sowie die zwei Stürmer Piotr Wlodarczyk und Marek Saganowski. "Die Zwei vorne müssen wir ausschalten, das wäre schon die halbe Miete", sagt Gilewicz.

Die zwei Legionäre könnten auch mit einem 0:0 leben. "Legia wird von Spiel zu Spiel stärker. Hauptsache wir bekommen kein Tor. Ein schneller Treffer und dann das Spiel kontrollieren wäre optimal. Wir werden natürlich versuchen, 2:0 oder 3:0 zu gewinnen. Über den Aufstieg wird erst in Warschau entschieden. Legia hat Respekt vor uns und weiß viel von uns", meint der Stürmer, dem zuletzt wegen Überbelastung das linke Knie Probleme bereitete.

Gilewicz hofft auf Einsatz

Nach der Einnahme von Medikamenten, einem Wechsel der Schuhe und Einlagen hofft Gilewicz aber, am Donnerstag einsatzbereit zu sein. "In der Rückwärtsbewegung haben die Warschauer Probleme", berichtet "Radogoal", der Spitzenreiter Wisla Krakau weit höher einschätzt. Der UEFA-Cup-Gegner, der vor Saison-Beginn mit einem privaten TV-Sender einen neuen Sponsor gewonnen hat, möchte aber in den nächsten zwei, drei Jahren Großes aufbauen.

Auch Ratajczyk sieht in der Defensive seiner Landsleute Schwächen und eine große Chance der Violetten. "Wir sind gut drauf, wollen ein gutes Resultat und die Gruppen-Phase, die auch für die Fans attraktiv wird." Der Abwehrrecke ist für Donnerstag kein Thema. Nach seinem am 15. Mai in Mattersburg (1:4-Niederlage) erlitten Kreuz- und Seitenbandriss im linken Knie hofft er auf ein Comeback in rund eineinhalb Monaten.

Ratajczyk fünf Jahre bei Legia

"Rata" hat zu Legia einen besonderen Bezug. Er hatte von 1991 bis 1996 für die Hauptstädter gespielt, zwei Mal das Double (1994 und 1995) gewonnen und einmal das Viertelfinale der Champions League (1996) erreicht. Und einmal auch gegen Gilewicz, der damals für Ruch Chorzow tätig war, gespielt. "An das Resultat kann ich mich aber nicht mehr erinnern", erzählt das Duo, das seine Legia-Infos an Austrias sportliche Leitung weitergibt, unisono.

Gilewicz fiebert ebenso wie Ratajczyk auch schon dem WM-Quali-Länderspiel am 9. Oktober zwischen Österreich und Polen entgegeben. "Da drücken wir natürlich unseren Landsleuten die Daumen. Sie haben gegen England unglücklich verloren und kommen nach Wien, um zu siegen", so Gilewicz. (APA)