München - Der FC Bayern München reist ohne seinen iranischen Stürmer Vahid Hashemian zum Champions-League-Auftaktspiel am Mittwoch in Israel gegen Maccabi Tel Aviv. Der Iraner sagte am Montagabend die Reise wegen einer Rückenverletzung ab. Die mögliche Teilnahme von Hashemian an der Partie war in den vergangenen Wochen wegen der angespannten Lage zwischen dem Iran und Israel zu einem Politikum geworden. Der 28-Jährige wäre der erste moslemische Iraner gewesen, der seit der islamischen Revolution 1979 nach Israel reist.

Die Verletzung kam Hashemian sicherlich nicht ungelegen. Noch am Montag waren ihm gegenüber juristische Sanktionen aus seiner Heimat nicht ausgeschlossen worden. "Die Gesetze im Iran sind klar und deutlich: Jegliche Reisen von iranischen Sportlern nach Israel, ob nun als Einzelathleten oder im Team, sind gesetzlich verboten", sagte ein Sprecher der staatlichen iranischen Sportorganisation der Nachrichtenagentur ISNA. Wer das Gesetz nicht einhalte, "müsse mit Konsequenzen rechnen", hieß es.

Durch die Verletzung Hashemians steht dem FC Bayern in Tel Aviv mit Roy Makaay nur ein gesunder Angreifer mit internationaler Erfahrung und Spielpraxis zur Verfügung. Claudio Pizarro wird zwar nach Israel reisen, hat aber nach seiner Schädelfraktur in dieser Saison noch kein Spiel bestritten. Roque Santa Cruz fällt nach einer Meniskus-Operation mehrere Wochen aus.

Iranische Athleten durften bei internationalen Wettkämpfen in den vergangenen 25 Jahren nicht gegen Israelis antreten. Bei den Olympischen Spielen in Athen war der iranische Judo-Weltmeister Arash Miresmaeiliein nicht zum Kampf gegen den Israeli Ehud Vaks angetreten und war dafür in seiner Heimat mit der Olympiasieg-Prämie von knapp 100.000 Euro belohnt worden.(APA/dpa/Reuters)