Schweden: Prozess um Ermordung von Anna Lindh wird neu aufgerollt
Aufhebung der lebenslangen Haftstrafe für Mord an Außenministerin wird geprüft - Unterbringung des Täters in Psychiatrie wird überprüft
Redaktion
,
Stockholm - Der Prozess um die Ermordung der
schwedischen Außenministerin Anna Lindh wird neu aufgerollt. Das
entschied der Oberste Gerichtshof am Montag in Stockholm. In einem neuen Verfahren soll die umstrittene Entscheidung eines
Berufungsgerichts überprüft werden, das die lebenslange Haftstrafe
für den Täter am 8. Juli aufgehoben und die Unterbringung in einer
psychiatrischen Klinik angeordnet hatte. Das Gericht begründete seine
Entscheidung damals mit "erheblichen psychischen Problemen" des
25-jährigen Täters Mijailo Mijailovic. Es äußerte aber keinen Zweifel
daran, dass dieser die Politikerin vorsätzlich getötet habe.
Das Gericht nahm ohne Begründung die Anträge der
Staatsanwaltschaft und des vom Oberlandesgericht in eine geschlossene
Psychiatrie eingewiesenen Attentäters Mijailovic auf einen erneuten
Prozess an. Das Gericht teilte bei seinem einen Tag nach Lindhs erstem
Todestag veröffentlichten Beschluss keinen Termin für den Prozess
mit. (APA/AP)
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