Steigerung von 11,1 Prozent im Halbjahr
Nach Angaben der Statistik Austria exportierte Österreich in den ersten sechs Monaten 2004 Waren im Wert von 43,0 Mrd. Euro, was einer Steigerung von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dagegen legten die Importe bloß um 6,3 Prozent auf 42,6 Mrd. Euro zu. Daraus ergibt sich eine positive Handelsbilanz von 0,4 Mrd. Euro, nachdem sie im ersten Halbjahr 2003 noch mit 1,4 Mrd. Euro im Minus gelegen war.
Leitl glaubt aber nicht, "dass wir die 11 Prozent über die Ziellinie des Jahres bringen". So würden sich auch die Wachstumstendenzen in den USA und Asien abschwächen, was die heimische Exportwirtschaft weiter unter Druck bringen dürfte. Leitl rechnet mit einer Exportsteigerung von 7 Prozent im Gesamtjahr, was aber noch immer über den ursprünglich erwarteten 4 Prozent liege. Sollten die österreichischen Ausfuhren um 7 Prozent zulegen, bringe dies zusätzliche 50.000 Arbeitsplätzen und der öffentlichen Hand weitere rund 2 Mrd. Euro in ihre Kassen, sagte der WKÖ-Chef.
Dritthöchste Exportsteigerung unter "alten" EU-15
Gepunktet hat der österreichische Außenhandel im ersten Halbjahr vor allem durch starke Steigerungsraten in den USA und China mit jeweils rund 40 Prozent. In die 15 EU-Staaten vor der Erweiterung stiegen die Ausfuhren um 8,9 Prozent, in die erweiterte EU-25 um 9,1 Prozent. Unter den EU-15 verzeichnete Österreich von Jänner bis Mai mit 9 Prozent die dritthöchste Exportsteigerung, hinter Deutschland (11 Prozent) und Luxemburg (10 Prozent). Die zehn EU-Neumitglieder liegen mit Steigerungsraten von 9 bis 34 Prozent deutlich über dem Niveau der 15 "alten" EU-Mitglieder.
Punkten konnten österreichische Betriebe vor allem im Bereich Infrastruktur, Energie- und Umwelttechnik und Nahrungsmittel, wie Leitl erläuterte. Weiters profitiert Österreich von der Situation in Deutschland. Dort habe sich im Gegensatz zur Binnennachfrage die Exporte sehr gut entwickelt, sagte der Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der Wirtschaftskammer, Walter Koren. 20 Prozent der deutschen Ausfuhren betreffen die Automobilindustrie und dies begünstigte österreichische Zulieferer. Auch die heimische Maschinenindustrie konnte durch deutsche Exportsteigerungen stark profitieren.
Fokus auf Übersee-Markt