Falluja/Bagdad - Bei amerikanischen Luft- und Artillerieangriffen auf die irakische Rebellenhochburg Falluja sind am Montag nach Angaben von Krankenhäusern 16 Menschen getötet und 12 weitere verletzt worden. Ein Krankenhaussprecher, Hamid Salaman, sagte, unter anderem sei ein Krankenwagen von einer Bombe getroffen worden. Der Fahrer, ein Sanitäter und fünf Patienten seien getötet worden. Eine andere Bombe habe einen Markt getroffen, als Aussteller gerade ihre Stände aufbauten, berichteten Augenzeugen.

Die amerikanischen Soldaten bombardierten damit erstmals seit Monaten Ziele in der Innenstadt. Bisher richteten sich die US-Luftangriffe gegen mutmaßliche Terroristen-Verstecke vor allem an der südlichen und östlichen Peripherie von Falluja.

Wie das US-Militär am Montag in Bagdad erklärte, richtete sich der "Präzisionsschlag" gegen den "bestätigten Ort eines Treffens von Abu-Mussab-al-Zarqawi-Terroristen" (Sarkawi). Zum Zeitpunkt des Luftangriffs hätten sich dort nur Angehörige des Netzwerks des jordanischen Terroristen Al Zarqawi aufgehalten. Der Schlag sei "wirksam und genau" gewesen und habe "das Leben unschuldiger Zivilisten verschont". Nach Geheimdienstinformationen hätten sich dort mehrere Mitglieder der zum Terrornetzwerk Al Kaida gehörenden Gruppe getroffen, die für zahlreiche Angriffe auf irakische Zivilisten, Sicherheitskräfte und die multinationalen Truppen verantwortlich sei.

Augenzeugen berichteten, das Viertel Al Shurta wurde von Kampfflugzeugen und mit Artillerie angegriffen. Gebäude seien beschädigt worden. Rettungswagen und Privatautos hätten Verletzte ins Krankenhaus gebracht. Der Arzt Adel Chamis vom Allgemeinen Krankenhaus sagte, unter den 16 Toten seien auch Frauen und Kinder.

Im April hatten sich die US-Streitkräfte aus Falluja nach einer dreiwöchigen Belagerung zurückgezogen, bei der hunderte Menschen getötet wurden. Seitdem haben Aufständische ihre Kontrolle über die Stadt wieder ausgeweitet. (APA/Reuters/AP/sda/dpa)