Taipeh - Überschwemmungen und Erdrutsche durch heftige Regenfälle und Taifun "Haima" haben in Taiwan sieben Menschenleben gefordert. Hunderte Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Mehr als drei Millionen Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. Die Behörden warnten am Sonntag vor weiteren Regenfällen in den nächsten Tagen, die neue Erdrutsche und Schlammlawinen auslösen könnten. Das Hochwasser reichte in mehreren Städten bis zum ersten Stockwerk der Häuser.

Ein massiver Erdrutsch begrub eine vierköpfige Bauernfamilie in Chienshih im Kreis Hsinchu im Westen Taiwans. Einige andere Bauern galten als vermisst. In Taipeh ertrank ein 60-Jähriger im Keller seines Hauses, als er sein Motorrad retten wollte. Die Leiche eines Mannes trieb im Wasser einer überfluteten Unterführung im Kreis Taoyuan, während ein Mann in einer überschwemmten Fabrik einen tödlichen Stromschlag erhielt, wie die Polizei berichtete.

Taifun "Haima"

Das Unwetter wurde zu einem Taifun hochgestuft, der den chinesischen Namen "Haima" für Seepferdchen erhielt. Schwer betroffen waren im Norden der Insel die Städte Hsichih, Keelung, Taoyuan, während Hochwasser auch aus dem Süden in Pingtung und Kaohsiung gemeldet wurde. "Es war schrecklich", berichtete ein Ladenbesitzer in Nankang östlich von Taipeh. Die Nacht über sei das Wasser gestiegen, während seine Familie Sandsäcke aufgetürmt habe. "All unsere Bemühungen waren umsonst. Wir haben den Keller voll Wasser und jetzt weiß ich nicht, wo ich mit dem Aufräumen anfangen soll." (APA)