Prag - Die USA wollen die militärische Hilfe für ihren
NATO-Verbündeten Tschechien um 81.000 Dollar (66.290 Euro) kürzen,
weil die tschechischen Diplomaten in Washington und New York ihre
Geldstrafen für falsches Parken nicht zahlen wollen. Die von 1997 bis
2003 angehäuften Schulden liegen gerade bei der genannten Summe,
berichtete die tschechischen Tageszeitung "Pravo" (Samstag-Ausgabe)
unter Berufung auf die US-Botschaft in Prag.
Prag: "Umstritten"
Das Prager Außenministerium weiß nach Angaben seines Sprechers Vit
Kolar über das Problem Bescheid, bezeichnete jedoch die Summe sowie
die Geldstrafen selbst als "umstritten". Das New Yorker Rathaus
respektiere nicht die entsprechende Wiener Konvention über
diplomatische Beziehungen, so der Sprecher.
Darüber hinaus habe der
UNO-Ausschuss für die Beziehungen mit dem Gastgeberland 2002 ein
Abkommen mit der Stadt New York unterzeichnet, dessen Bestandteil die
Amnestierung der Geldstrafen für falsches Parken gewesen sei. "New
York hat jedoch aufgehört, dieses Abkommen zu respektieren, und
Anfang 2004 begonnen, diese Summen von verschiedenen diplomatischen
Missionen zu verlangen", erklärte Kolar.
Ägypten ist größter Parksünder
Die tschechischen Diplomaten sind dabei angeblich nicht die
größten "Parksünder". Beispielsweise haben die Verkehrspolizisten den
Griechen von 1997 bis 2003 Geldstrafen in Höhe von einer halben
Million Dollar erteilt. Klar an der Spitze der Tabelle steht jedoch
Ägypten mit zwei Mio. Dollar, gefolgt von Kuwait (1,2 Mio. Dollar),
Nigeria (fast eine Mio. Dollar), Indonesien, Marokko, Brasilien,
Pakistan, Senegel, Angola und dem Sudan, schreibt die Zeitung. (APA)