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Die 1 Cent Münze will Grasser zur Diskussion stellen - bei 2 Cent sei der Preissprung jedoch zu hoch.

Foto: APA/ Boris Roessler
Paris/Scheveningen - Finanzminister Karl-Heinz Grasser kann sich vorstellen, in Zukunft auf die 1 Cent Münze zu verzichten, wie er am Rande des informellen EU-Finanzministerrates im niederländischen Scheveningen vor Journalisten sagte. Damit könne man sich ein bisschen Gewicht in den Brieftaschen sparen. Die Debatte darüber sei allerdings noch nicht geführt, er wolle deren Ausgang nicht vorwegnehmen.

Die 2 Cent Münze will Grasser hingegen behalten. Ihr Wert entspreche in alter Währung 28 Groschen, das sei "in den Regalen ein signifikanter Sprung" den man sich bewahren solle, so Grasser. Damit müssten Rechnungsbeträge künftig auf Vielfache von zwei Cent gerundet werden.

Niederlande und Belgien verzichteten

Während Finnland von Anfang an auf die beiden kleinsten Münzen im Währungssystem verzichtet hat, haben in den vergangenen Monaten die Niederlande und Belgien nachgezogen. In beiden Ländern sollen die kleinen Münzen nicht mehr produziert werden, dem Handel wird erlaubt, die Preise auf Vielfache von fünf Cent (der kleinsten im Umlauf befindlichen Münze) zu runden. Wie auch in Finnland bleiben aber alle acht Umlaufmünzen des Euroraumes gesetzliches Zahlungsmittel.

Gegner in Frankreich und Deutschland

Im Gegensatz dazu haben sich in Frankreich und Deutschland starke Stimmen gegen die Auflassung der kleinen Münzen ausgesprochen. In beiden Ländern wird befürchtet, dass die Konsumenten dadurch den Eindruck gewinnen könnten, dass die Preise außer Kontrolle geraten sind und sich die Unternehmen durch das Aufrunden ein Zubrot verdienen wollen.

Mehrheit der Franzosen wollen die "Centimes" loswerden

In einer Umfrage des Instituts IFOP sprachen sich allerdings rund 59 Prozent der Franzosen für die Abschaffung der kleinen "Centimes"-Stücke aus. Die Mehrheit ist umso bemerkenswerter, als 71 Prozent dann eher eine Auf- als eine Abrundung der Preise erwarten. Der französische Notenbankchef Christian Noyer sprach sich jedoch für die Beibehaltung aller Münzen aus. (APA/dpa)