Retz - Dieselfahrzeuge haben jahrelang als umweltfreundlich gegolten. Erst seit Untersuchungen die krebsfördernde Wirkung der im Dieselmotor entstehenden Rußpartikel nachgewiesen haben, sind Zweifel laut geworden.

Zweifel, die nun auch die Regierung zum Umdenken gebracht haben: Jene neu zugelassenen Diesel-Kfz, die nicht dem neuesten Stand der Partikelvermeidung entsprechen, werden im kommenden Jahr mit einem Malus von 150 Euro bei der Normverbrauchsabgabe gestraft, im Jahr 2006 steigt der Malus auf 300 Euro.

Förderung für modernere Dieselmotoren Umgekehrt wird die Vermeidung von Russpartikeln mit einem Bonus von 300 Euro gefördert, was einen Preisabstand von 450 beziehungsweise 600 Euro ergibt, erläuterte Umweltminister Josef Pröll im Gespräch mit dem STANDARD. Grenzwert für die Förderungswürdigkeit (beziehungsweise den Malus) sind 0,005 Gramm (5 Mikrogramm) Partikelausstoß pro Kilometer. Die Autofahrerorganisationen hatten massiv für eine Förderung des Umstiegs auf modernere Dieselmotoren lobbyiert. Diese brächten auch eine Verringerung anderer Emissionen, speziell von CO. Pröll betonte, dass das Projekt nur durch ein Entgegenkommen von Finanzminister Karl-Heinz Grasser realisiert werden kann: Die Förderung kostet rund zehn Millionen Euro. Ob das System nach 2006 verlängert wird, ist noch offen. (cs, DER STANDARD Printaugabe 11/12.9.2004)