Künstler wollen Guantanamo Bay zum Kulturzentrum machen
Christoph Büchel und Gianni Motti präsentieren ihre friedliche Lösung für weltpolitische Konflikte im Pariser Centre Culturel Suisse
Redaktion
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Paris - Zwei Schweizer Künstler wollen die
US-Militärbasis Guantánamo Bay zum Kulturzentrum machen. Ihr Projekt,
das bis Ende Oktober im Centre Culturel Suisse in Paris ausgestellt
ist, will eine friedliche Lösung für die weltpolitischen Konflikte
anbieten. Die für ihre außergewöhnlichen Aktionen bekannten Künstler,
der Basler Christoph Büchel und der Wahlgenfer Gianni Motti haben
bereits per Post, Fax und Email einen offiziellen Antrag an Kuba
gestellt, wie Michel Ritter, der Leiter des Centre, am Freitag
gegenüber der sda bestätigte. Eine Antwort stehe allerdings noch aus.
Miet-Schecks der USA
Die Künstler machen noch einen anderen Vorstoß. Sie versuchen, an
die Original-Schecks zu kommen, mit denen die USA seit 1903 die
jährliche Miete von 4085 Dollar (3.343 Euro) bezahlt, und die Fidel
Castro seit 1959 nicht mehr einlöst. In diesem Jahr hatte Kuba
erstmals gefordert, den unbefristeten Vertrag zu lösen. Die
kubanische Botschaft in Paris habe versprochen, bald über die
Scheck-Leihgabe zu entscheiden, sagt Ritter. Die Kopie eines Schecks
zumindest ist in der Ausstellung zu sehen.
Geschichte der 117 Quadratkilometer großen US-Enklave
Darüber hinaus werden Exponate präsentiert, die die Geschichte der
117 Quadratkilometer großen US-Enklave in Kuba dokumentieren. Zudem
ist das Publikum aufgerufen, Ideen für das "geplante" Kulturzentrum
zu liefern.
"Guantánamo Initiative" ist die dritte gemeinsame Arbeit von
Büchel und Motti. In Thun hatten sie zuvor diplomatische Geschenke
ausgestellt, die die Schweizer Bundesräte bei Staatsbesuchen erhalten
haben. Und in Zürich hatten sie Schecks in Höhe von 30.000 Franken -
das Ausstellungsbudget - versteckt und die Zuschauer gebeten, sie
wiederzufinden. (APA/sda)
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