Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Mark Wilson/POOL
Foto: ccsparis
Paris - Zwei Schweizer Künstler wollen die US-Militärbasis Guantánamo Bay zum Kulturzentrum machen. Ihr Projekt, das bis Ende Oktober im Centre Culturel Suisse in Paris ausgestellt ist, will eine friedliche Lösung für die weltpolitischen Konflikte anbieten. Die für ihre außergewöhnlichen Aktionen bekannten Künstler, der Basler Christoph Büchel und der Wahlgenfer Gianni Motti haben bereits per Post, Fax und Email einen offiziellen Antrag an Kuba gestellt, wie Michel Ritter, der Leiter des Centre, am Freitag gegenüber der sda bestätigte. Eine Antwort stehe allerdings noch aus.

Miet-Schecks der USA

Die Künstler machen noch einen anderen Vorstoß. Sie versuchen, an die Original-Schecks zu kommen, mit denen die USA seit 1903 die jährliche Miete von 4085 Dollar (3.343 Euro) bezahlt, und die Fidel Castro seit 1959 nicht mehr einlöst. In diesem Jahr hatte Kuba erstmals gefordert, den unbefristeten Vertrag zu lösen. Die kubanische Botschaft in Paris habe versprochen, bald über die Scheck-Leihgabe zu entscheiden, sagt Ritter. Die Kopie eines Schecks zumindest ist in der Ausstellung zu sehen.

Geschichte der 117 Quadratkilometer großen US-Enklave

Darüber hinaus werden Exponate präsentiert, die die Geschichte der 117 Quadratkilometer großen US-Enklave in Kuba dokumentieren. Zudem ist das Publikum aufgerufen, Ideen für das "geplante" Kulturzentrum zu liefern.

"Guantánamo Initiative" ist die dritte gemeinsame Arbeit von Büchel und Motti. In Thun hatten sie zuvor diplomatische Geschenke ausgestellt, die die Schweizer Bundesräte bei Staatsbesuchen erhalten haben. Und in Zürich hatten sie Schecks in Höhe von 30.000 Franken - das Ausstellungsbudget - versteckt und die Zuschauer gebeten, sie wiederzufinden. (APA/sda)