Wien - Der Vorstandsvorsitzende der Straßenfinanzierungsgesellschaft Asfinag, Walter Hecke, soll seine Privatgeschäfte offen legen. Das fordert SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter, der in privaten Geschäften von hochbezahlten Managern im öffentlichen Bereich ein "enormes Problem" und einen "erheblichen Kontrollnotstand" sieht.

Familienunternehmen

Hecke ist zu 90 Prozent an einer Hectec Beteiligungs GmbH beteiligt, die wiederum 12,74 Prozent an einer Etna Entsorgungs-Technologie für nuklearen Abfall GmbH hält, geht aus einem Bericht in der aktuellen Ausgabe des Wochenmagazins "Format" hervor. Die restlichen 10 Prozent an Hectec hält Heckes Frau. Etna existiert trotz eines im Herbst 2003 angemeldeten Konkurses weiter. Hectec sei sein Familienunternehmen von früher, wird Hecke im "Format" zitiert. "Weil ich keinen Pensionsvertrag habe, darf ich sie später wieder aufleben lassen. Die Etna ist pleite, ich bin dort als Geschäftsführer inzwischen ausgeschieden."

"Verkehrsminister Gorbach muss über die Privatgeschäfte seines Asfinag-Vorstandes gegenüber dem Parlament und der Öffentlichkeit Auskunft geben, dies auch vor dem Hintergrund, dass Hecke als Favorit der FPÖ für die Nachfolge von ÖBB-Holding-Vorstandsvorsitzendem Vorm Walde gilt", so Kräuter am Freitag. Für ihn stellen Privatgeschäfte von öffentlichen Managern eine Umgehung der Anti-Privilegien-Gesetzgebung dar.

"Massive Vorwürfe im Raum"

Laut Kräuter stehen "massive Vorwürfe gegen die Asfinag im Raum, von Doppelgleisigkeiten über fehlende Grundstruktur des Konzernberichtswesens bis hin zur fehlenden IT-Strategie", andererseits würden täglich durch Asfinag-Verantwortliche großspurige Expansionsstrategien verkündet, während der Vorstandsvorsitzende der Asfinag den Absprung zur ÖBB plane. Eine solche "blaue Personalrochade" würde letztlich nur den Steuerzahler belasten, vermutet Kräuter. (APA)