Wien - SPÖ-Bundesfrauensekretärin Bettina Stadlbauer (S)
bekräftigt ihre Forderung nach einer Bannmeile vor
Abtreibungskliniken. Betroffene Frauen müssten vor dem "Psychoterror
radikaler AbtreibungsgegnerInnen" geschützt werden, fordert Stadlbauer in
einer Pressekonferenz am Freitag in Wien. Diese Forderung wiederholte
auch Monika Vana, Grüne Wiener Frauensprecherin in einer Aussendung.
Anlass ist der von 9. - 12. September in Wien stattfindende
Fachkongress über Schwangerschaftsabbruch.
Verschiedene Möglichkeiten
Stadlbauer schlägt vor, das Sicherheitspolizeigesetz dahingehend
zu ändern, dass AbtreibungsgegnerInnen vor den Ambulatorien weggewiesen
werden können. Denkbar wäre für die Bundesfrauensekretärin auch das
französische Modell, wo AbtreibungsgegnerInnen strafrechtlich sanktioniert
werden können, wenn sie "Psychoterror" auf die Betroffenen vor den
Kliniken ausüben. Stadlbauer fordert erneut, dass der
Schwangerschaftsabbruch in ganz Österreich in jedem öffentlichen
Krankenhaus möglich sein muss.
Abtreibung und Verhütung auf Krankenschein
"Abtreibung ist ein Frauenrecht - so soll es bleiben", stellt Vana
klar und fordert ebenfalls die Möglichkeit zum
Schwangerschaftsabbruch in allen öffentlichen Spitälern. Darüber
hinaus verlangt sie "Abtreibung und Verhütungsmittel auf
Krankenschein".
Der 6. Kongress der "Internationalen Vereinigung von Fachkräften
und Verbänden zu Schwangerschaftsabbruch und Kontrazeption (FIAPAC)"
wird von der Filmreihe "Ungewollt schwanger - der lange Weg zur
legalen Abtreibung" begleitet. Die Gruppe "Jugend für das Leben"
plant aus diesem Anlass eine Kundgebung beim Wiener Rathaus, um gegen
den Kongress zu protestieren. (APA)