Kultig

Erst wenige Jahre auf den Markt, hat sich der Blackberry - ein Mobilfunkorganizer des kanadischen Herstellers RIM (Research In Motion) - vor allem bei Managern und Gadgetliebhabern bereits Kultstatus erworben. Wie wenige Geräte zuvor ermöglicht der Blackberry vor allem mobilen E-Mail-Gebrauch, da das Gerät eine komplette Tastatur hat und Mails ähnlich wie SMS ohne weitere Anmeldeprozedur einfach auf das Gerät des Benutzers geschickt werden.

Foto: RIM

Begrenzung

Bei Privatkunden hat Blackberry bisher wenig Verbreitung gefunden, da die Telefonqualität schlecht und er aufgrund der integrierten Tastatur ungewöhnlich breit ist, dadurch den "Hosentaschentest" schlecht besteht. Diese beiden Probleme hat RIM jetzt mit einem neuen Gerät, Blackberry 7100t, mit einer bemerkenswerten Innovation gelöst: Eine Qwerty-Tastatur mit nur 20 Tasten. Dadurch wird das Keyboard kleiner (während die Tasten relativ groß bleiben), und der 7100t sieht im wesentlichen wie ein Smartphone mit großem, hoch auflösendem Bildschirm aus.

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Tasten

Die SureType genannte Entwicklung funktioniert ähnlich wie SMS-Schreiben mit T9-Wörterbuch und Handytastatur: Tasten sind mehrfach belegt, man tippt drauf los und wartet, bis das elektronische Wörterbuch der Eingabe einen Sinn gibt. So sind die ersten vier Tasten mit QW, ER, TY, UI und OP belegt. Das Wörterbuch ist lernfähig und beherrscht Spezialitäten wie die automatische Ergänzung der für E-Mail- und Webadressen nötigen Sonderzeichen.

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Chancenreich

So wie RIM sein Blackberry-Mailsystem lizenziert hat (und darin sein wesentliches Geschäftsfeld sieht), hat die SureType-Tastatur bei Erfolg gute Aussichten, auch auf anderen Geräten aufzuscheinen. Derzeit gibt es den Blackberry 7100t nur von T-Mobile USA (200 US-Dollar); T-Mobile in Österreich hat noch keine Pläne für den Vertrieb. Aber das Konzept von 20 Tasten für 26 Buchstaben, Sonderzeichen und Ziffern ist schräg genug, um vielleicht noch eine große Zukunft zu haben. (DER STANDARD Printausgabe, 10.9.2004)

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