Sanaa - Die jemenitische Armee hat am Freitag nach eigenen Angaben den radikalen islamistischen Rebellen-Anführer Hussein Badruddin al Huthi und 20 seiner Anhänger getötet. Al Huthis Leiche sei nach einem Angriff der Armee in einer Höhle in Marran in der Provinz Saada entdeckt worden, erklärte das Militär in Sanaa.

Der Aufstand der zum Großteil jungen Anhänger des schiitischen Geistlichen, der einen militanten Anti-Amerikanismus predigte, hatte am 18. Juni begonnen. Bei Gefechten seiner Milizionäre mit der Armee in unwegsamem Gelände starben mehr als 200 Menschen, darunter auch zahlreiche Soldaten. Die Zahl der Anhänger des Predigers, der keinerlei Verbindung zu dem von sunnitischen Muslimen geknüpften Terrornetzwerk Al Kaida hat, wird auf rund 2000 geschätzt.

Bis zu 2.000 Soldaten haben sich in den vergangenen zwei Monaten im Norden des Landes heftige Gefechte mit Anhängern Al Huthis geliefert. Mehr als 600 Menschen kamen bei den Kämpfen ums Leben. Die Regierung hat Al Huthi Volksverhetzung vorgeworfen. Außerdem wurde er für Anschläge auf Sicherheitskräfte und Regierungsgebäude verantwortlich gemacht.

Neun Tote bei zwei Bombenanschlägen

Bei zwei Bombenanschlägen binnen 24 Stunden sind im Norden Jemens mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, darunter die beiden Attentäter. Dutzende Passanten wurden verletzt. Die Explosionen ereigneten sich nach Behördenangaben vom Donnerstag in Sadah, rund 200 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Sanaa.

Ob die Anschläge im Zusammenhang mit dem Aufstand der Schiiten standen, war zunächst unklar. (APA/AP/dpa)