Linz - Der Obst- und Gemüseverarbeiter efko mit Sitz im oberösterreichischen Eferding konnte im per Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 seinen Konzernumsatz um rund ein Prozent auf zirka 61,5 Mio. Euro erhöhen. Dies berichtete Geschäftsführer Franz Windischbauer am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Linz. Das Umsatzplus habe efko ausschließlich durch seine ausländischen Töchter erwirtschaftet, sagte Windischbauer. In Österreich sei der Umsatz um 1,5 Prozent zurückgegangen. "Wir spüren vor allem die ungarische Konkurrenz stark", betonte der Geschäftsführer.

Insgesamt habe efko laut Windischbauer den Vorjahresumsatz auf dem Sauergemüsesektor und bei Frischgemüse halten können. Im Feinkostbereich habe es ein Plus von sechs Prozent gegeben, bei Obst ein achtprozentiges Plus. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) sei von rund drei Mio. Euro im Geschäftsjahr 2002/03 gesunken. Genaue Zahlen nannte der Geschäftsführer keine, das EGT würde aber "sicher nicht unter zwei Mio. Euro liegen."

Grund für das "geplante Minus" seien große Investitionen im Ausland, erklärte der efko-Chef. Seit Juni gebe es eine eigene Vertriebstochter in der Slowakei. In der Slowakei und in Tschechien habe man den Umsatz um fünf Prozent auf rund 6,7 Mio. Euro steigern können. Mit insgesamt 110 Mitarbeitern sei efko in Tschechien auf dem Sauergemüse-Markt bereits die Nummer zwei.

Im tschechischen Werk würden auch die Produkte für den polnischen Markt erzeugt, wo efko mit einer Vertriebsniederlassung vertreten sei. In Polen erwartet Windischbauer große Investitionen, "wir müssen heuer stark in Listungsgebühren investieren, um in die Supermärkte zu kommen". In "fünf bis sechs Jahren" erwarte man in diesem "schwierigen Markt" eine schwarze Null.

In Ungarn "sind wir dabei, über Importeure Fuß zu fassen", sagte Windischbauer. 2007/08 könnte eine eigene Vertriebstochter folgen. Insgesamt habe efko im abgelaufenen Geschäftsjahr elf Prozent seines Konzernumsatzes in Tschechien, der Slowakei, Polen und Ungarn erwirtschaftet. Die jährliche Investitionssumme des Konzerns bezifferte Windischbauer mit "3,5 bis vier Mio. Euro".

Die feucht-kalte Witterung im heurigen Sommer habe bei Gemüse zu einem verspäteten Erntebeginn um bis zu drei Wochen geführt, sagte Windischbauer. Das Ernteziel bei Gurken von 7.000 Tonnen werde heuer etwa kaum zu erzielen sein. Eine Rekordernte von rund 550 Tonnen nach 340 Tonnen gebe es hingegen bei Erdbeeren, auch die Obsternte werde besser ausfallen.

Weil der Trend in Richtung essfertige Produkte gehe, laufe derzeit eine Testphase für "gesunde Gemüseprodukte für den kleinen Hunger", erklärte Marketingleiter Thomas Enzenberger. Unter dem Titel "Genuss + plus" biete efko Apfelmus und Salatvarianten an. Eine Entscheidung über die Markteinführung stehe Ende Oktober an.

Insgesamt habe efko - mit 37 Prozent Marktanteil bei Sauergemüse nach eigenen Angaben österreichischer Marktführer - rund 130 oberösterreichische Bauern unter Vertrag, sagte Windischbauer. In Eferding seien 200 Mitarbeiter fix beschäftigt, im Sommer kämen 150 Mitarbeiter hinzu. Konzernweit beschäftige man im Sommer bis zu 600 Personen.(APA)