Der Cobra-Chef begründete dies unter anderem damit, dass zum Zeitpunkt des Einschreitens einige Einsatzkräfte bereits abgezogen waren. Die Geiselnahme in Beslan durch pro-tschetschenische Terroristen hatte mit über 300 Toten blutig geendet.
Sensible Philosophie der Cobra
Die Cobra verfolge eine "sensible Philosophie", betonte Treibenreif im Rahmen der Vorführung seiner Leute. Feine taktische Arbeit mit Finten und Überraschungen, und überdies möglichst geringe Schadensverursachung, lautet die Devise. Allerdings werde in neuen EU-Ländern wie Polen oder Litauen vor dem Bedrohungsbild militärisch gut ausgebildeter Verbrecher gewarnt. Auf ein Szenario wie Beslan angesprochen, meinte der Cobra-Chef, in einem solchen Fall wäre angesichts der großen Gefahr für die Geiseln alles unternommen worden, zu "eine Zugriffshandlung zu verhindern".
Szenarios in der EU
Auf europäischer Ebene bereiten sich die Spezialeinheiten auf die neuen Bedrohungen vor. So sollen am 28. und 29. September die Kommandanten der nationalen Sondereinheiten zu Beratungen zusammentreffen. Auf Initiative Ungarns, Tschechiens, der Slowakei und Österreichs sei die organisierte Kriminalität gegen AKWs thematisiert worden. In Frankfurt soll demnächst das Szenario einer Geiselnahme in der Oper aufbereitet werden. Der Austausch von Expertise zwischen den EU-Staaten sei absolut üblich, sagte Treibenreif. So verfügten die Deutschen etwa über große Expertise für den Fall von Flugzeug-Stürmungen.
Vernetzung der Sicherheitspolitik notwendig