Nach Angaben von "Memorial" sind seit Anfang des ersten Tschetschenien-Krieges 1994 über 200.000 der rund eine Million Tschetschenen getötet worden. Zudem würden monatlich bis zu 50 Menschen entführt, die man später in Gefängnissen oder tot am Straßenrand wieder finde. Die meisten von ihnen hätten nichts mit dem Krieg zu tun, oft reiche bereits eine kritische Bemerkung.
Russland
Menschenrechtlerin: "Putin hat Geiselnehmer und Geiseln getötet"
Tschetschenienkonflikt forderte seit 1994 200.000 Opfer
Hamburg- Die tschetschenische Menschenrechtlerin Libkan
Basajewa hat scharfe Kritik an der Strategie des russischen
Präsidenten Wladimir Putin bei der Geiselnahme in Beslan geübt. "Es
ist Wahnsinn, wie Putin auf die Geiselnahme reagiert hat. Er hat
Geiselnehmer und Geiseln getötet", erklärte Basajewa am Mittwoch in
Hamburg. Das Vorstandsmitglied der russischen
Menschenrechtsorganisation "Memorial", erklärte, sie könne die Trauer
der Menschen nachvollziehen. "Wir Tschetschenen erleben täglich
ähnliches Leid", erklärte sie.
Das russische Vorgehen in Tschetschenien bezeichnete Basajewa als
Völkermord. "Das Militär vollzieht in Tschetschenien einen langsamen
Völkermord, so das es die Welt nicht merkt". Um diesen zu verhindern
rief sie den russischen Präsidenten zu Verhandlungen auf. "Es wäre
positiv zu verhandeln und Kompromisse zu schließen. Wir Tschetschenen
sind bereit dazu". (APA/AP)