Foto: Hysun.de
Berlin - Das Wasserstoff-Fahrzeug "Hysun" ist am Dienstag in Berlin zu einem Weltrekordversuch gestartet. Ziel des kleinen silbernen Flitzers ist Spanien. Mit einer Tankfüllung von nur zwei Kilogramm Wasserstoff soll die Strecke von 3.000 Kilometern zurückgelegt werden. Würde Hysun in zwei Wochen, ohne Tankstop, in Barcelona ausrollen, wäre das Weltrekord. Noch niemals ist es einem Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb gelungen, eine solche Distanz mit nur einer Tankfüllung zu bewältigt.

Herzstück des Antriebs ist eine Membran-Brennstoffzelle, in der Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Luft kontrolliert zu Wasser reagiert. Dabei wird elektrische Energie freigesetzt, die die beiden Elektromotoren antreibt. Beim Bremsen wird zusätzliche Energie in Strom umgewandelt und in den Super-Caps, den Kondensatoren, gespeichert. Mit seiner im Windkanal optimierten Karosserie hat das voll verkleidete Fahrzeug einen Luftwiderstand von nur 0,15 cw. Das Energie-optimierte Leichtfahrzeug verbraucht umgerechnet 0,23 Liter Benzin auf 100 Kilometern, wiegt 120 kg und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Die Leistung des E-Motors beträgt 2 x 700 W.

Geboren wurde die Idee zu dieser Rekordjagd vor knapp drei Jahren von Ingenieuren des Brennstoffzellenherstellers Ballard. In ihrer Freizeit haben sie die Idee in die Wirklichkeit umgesetzt. Mittlerweile haben sich mehr als 30 Unterstützer, vom Konstruktionsspezialisten bis zum PR-Fachmann und Designer um das Kernteam geschart. Dabei werden sie zwar von Forschungsinstituten und Sponsoren unterstützt, Hysun ist aber dennoch ein unabhängiges und nicht-kommerzielles Projekt. Ziel der Tour ist aber nicht nur die Jagd nach dem Rekord, die Wissenschaftler wollen beweisen, dass ein in der energetischen Effizienz bis ins letzte Detail optimiertes Fahrzeug auch in normalen Straßenverkehr eingesetzt werden kann. Damit würden sie neue Maßstäbe für die Entwicklung künftiger Fahrzeuge setzen. (pte)