Er wunderte sich, wie sehr die Unternehmen den Begriff Ethik herausstreichen würden. "Wir zahlen einen hohen Preis, weil wir alles um die Arbeit konzentrieren", so seine These. Eine Folge davon sei, dass es immer weniger Geburten gebe. Er sprach sich in diesem Zusammenhang gegen die Sonntagsöffnung von Geschäften aus. Dies würde ohnehin nur Verkaufslokalen mit über 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche nützen, die Verlierer wären die Klein- und Mittelbetriebe (KMU).
"Corporate Social Responsibility"
Die Wirtschaftskammer schätzt, dass sich derzeit rund 70 Prozent der Großbetriebe und 45 Prozent der KMU auf das Thema "Corporate Social Responsibility" (soziale unternehmerische Verantwortung, CSR) vorbereiten würden oder die WKÖ-Richtlinie dazu bereits umgesetzt hätten. Wobei die Zahl bei den Klein- und Mittelbetrieben auf Eigenangaben der Unternehmen beruhe. Die Wirtschaftskammer betonte, dass man eine freiwillige Umsetzung der CSR forcieren wolle, gleichzeitig sprach man sich aber gegen eine gesetzliche Regelung aus. Begründung der WKÖ: Dies würde zu mehr Bürokratie führen.
Zu viel Bürokratie sahen einige Diskussionteilnehmer bei der Wirtschaftskammer selbst. So wurde die Zwangsmitgliedschaft bei der Kammer genauso kritisiert wie die Frühpensionierungen von Kammer-Mitarbeitern und "undemokratische Strukturen".