Der als "Atomspion" bekannt gewordene Vanunu war im April nach einer 18-jährigen Gefängnisstrafe aus der Haft entlassen worden. 1986 hatte der ehemalige Techniker im israelischen Atomkraftwerk Dimona der britischen "Sunday Times" geheime Informationen über die Anlage zugespielt. Seine Freilassung wurde an strenge Auflagen geknüpft. So darf der Atomexperte weder das Land verlassen noch mit ausländischen Medien sprechen.
Nahost-Konflikt
Israelischer "Atomspion" will palästinensische Staatsbürgerschaft
Vanunu will "normaler Mensch" sein
Jerusalem - Der aus jahrelanger Haft entlassene
israelische Atomwissenschaftler Mordechai Vanunu will Palästinenser
werden. Er werde die palästinensische Autonomiebehörde und
Palästinenserpräsident Yasser Arafat um die palästinensische
Staatsbürgerschaft ersuchen, sagte Vanunu am Dienstag dem privaten
israelischen Fernsehen.
"Sechs Milliarden Menschen respektieren, was ich getan habe, also
habe ich kein Problem damit, wenn sechs Millionen Juden es nicht
respektieren", sagte der zum Christentum konvertierte Vanunu. Er
fühle sich nicht als Verräter. Auch wolle er einfach nur als
"normaler Mensch" leben - "Ich hätte gern eine Frau und möchte eine
Familie gründen." (APA/AFP)