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78 Prozent der Jobinteressierten wenden sich bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz an Personalberater. Die Erwartungen an das Service der Beratungsunternehmen und die Realität klaffen jedoch auseinander.


In einer Onlineumfrage von www.marketagent.com im Auftrag des Personalberatungsunternehmens Eblinger & Partner wurden 424 Besucher/innen des Jobportals www.jobfinder.at nach ihren Kontakten und Erfahrungen mit Personalberatungsunternehmen befragt.

65 Prozent der Befragten gaben an, bereits mehrfachen Kontakt mit einem oder mehreren Personalberatungsunternehmen gehabt zu haben. Lediglich 13 Prozent der Befragten haben erst einmal mit einem Consultant zu tun gehabt. Noch gänzlich ohne derartige Erfahrung erwiesen sich 22 Prozent der Umfrage-teilnehmer. Der Kontakt mit dem Personalberater kommt zu 89,2 Prozent über eine Bewerbung auf ein konkretes Stellenangebot zustande.

Ein Kriterium für die Seriosität von Personalberatungsunternehmen ist, in welchem Zeitraum sie ihren Kandidaten/innen Antwort auf die übermittelte Bewerbung geben. 76 Prozent der Respondenten geben an, innerhalb von ein bis zwei Wochen Feedback auf ihre Bewerbung zu bekommen.

18 Prozent erhalten ihre Antwort sogar schon in weniger als drei Tagen. Länger als drei Wochen gewartet oder gar keine Antwort bekommen haben 20 Prozent der Befragten.

Warten auf Feedback

"Länger als zehn Tage auf eine Antwort warten zu lassen, ist eine unseriöse Vorgangsweise. Eine Bestätigung über den Erhalt der Unterlagen, ist das Mindestservice, das man dem Bewerber in kurzer Zeit schuldig ist", meint Peter W. Eblinger, Geschäftsführer von Eblinger & Partner, und somit Auftraggeber der Umfrage.

Der Wunsch, eine rasche Antwort auf die Bewerbung zu bekommen, steht bei den Erwartungen an einen Personalberater auf Platz sechs. An erster Stelle steht die ausführliche Beratung hinsichtlich des annoncierten Jobs. Auf Platz zwei rangieren Informationen über den Arbeitgeber. 73 Prozent wollen wissen, welches Unternehmen sich hinter dem verdeckten Inserat verbirgt, wie es um die Unternehmenskultur steht, und wie sich das Team zusammensetzt. Diese Informationen dürfen jedoch nur im persönlichen Gespräch weitergegeben werden.

Den dritten Rang nimmt die Nennung von Gründen für eine Absage ein. 70 Prozent sind daran interessiert, warum sie aus dem Bewerbungsprozess ausgeschieden sind. Auf den Plätzen vier und fünf folgen das konstruktive Feedback zur eigenen Bewerbung und den Unterlagen und 'die aktive Kontaktaufnahme des Personalberaters bei künftigen Jobangeboten.

Spitzenreiter der unerfüllten Erwartungen ist die aktive Kontaktaufnahme des Personalberaters bei künftigen Jobangeboten. 44 Prozent sind unzufrieden und hätten sich einen intensiveren Kontakt nach einem erfolglosen Bewerbungsverfahren erhofft.

Ganz allgemein bewerten 48 Prozent der Umfrageteilnehmer das Service der heimischen Personalberater mit sehr gut und gut. 30 Prozent halten es für weder gut noch schlecht. Und 22 Prozent stufen das Service als eher weniger gut bzw. überhaupt nicht gut ein. "Obwohl diese Bewertung nicht uns persönlich betrifft, sondern ein Durchschnitt für alle Personalberater ist, schmerzt sie ein bisschen. Dennoch werden auch wir die Wünsche und Erwartungen unserer Bewerber/innen noch ernster nehmen als bisher, auch wenn unser Service für sie kostenlos ist", fasst Eblinger zusammen. (red, DER STANDARD, Printausgabe Sa./So, 4./5. September 2004)