Klagenfurt - Die zweisprachige "Ortstafel" mit der Aufschrift "Universität Klagenfurt - Univerza v Celovcu" wurde in den vergangenen Tagen von unbekannten Tätern ausgegraben und gestohlen. Die Tafel war schon einmal entwendet worden.

Im April 2002 hatte die Österreichische Hochschülerschaft eine derartige zweisprachige Tafel gekauft. Anlässlich des Symposions "30 Jahre Ortstafelsturm in Kärnten" wurde die Tafel im November 2002 vor der Universität aufgestellt, was damals für heftige Diskussionen sorgte. So kritisierte die FPÖ, damit würde der Eindruck erweckt, "dass es sich um eine eigene Ortschaft mit einem hohen Anteil an slowenisch sprechender Bevölkerung handelt". In der Nacht zum 20. April 2003 verschwand die Tafel, die Ermittlungen der Polizei verliefen im Sande.

Im November vergangenen Jahres stellte die ÖH neuerlich eine zweisprachige Tafel auf. Sie wollte damit "ein Zeichen für ein gelebtes Miteinander setzen, das sich gegen alle Widerstände Ewiggestriger behauptet". Die Neuaufstellung war auch Auftakt zu einem zweijährigen Schwerpunkt "Zweisprachigkeit" der ÖH Klagenfurt. Nun ist auch diese Tafel verschwunden, die Polizei ermittelt.

Sloweniens Außenminister sieht Probleme für Kärntner Minderheit "Wir sind viele Probleme los geworden, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben - in der Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Slowenien und Österreich haben heute beispielhafte nachbarliche Beziehungen." Diese Bilanz über das Verhältnis seines Landes zu Österreich hat der slowenische Außenminister Ivo Vajgl im Vorfeld seines Arbeitsbesuchs in Wien am Mittwoch gezogen. Bezüglich der slowenischen Minderheit sahe er in Kärnten aber "noch nicht alle Probleme" gelöst.

Auf die Frage, inwieweit die Debatte um deutsch-slowenische Ortstafeln in Südkärnten die bilateralen Beziehungen belaste, meinte Vajgl: "Der Verfassungsgerichtshof hat (...) eine bedeutende Entscheidung getroffen, die für die konsequentere Verwirklichung der Bestimmungen, die der Staatsvertrag mit Österreich beinhaltet, nützlich ist. Ich bin überzeugt, dass die Fortsetzung der Konsenskonferenz Möglichkeiten für Kompromisslösungen anbieten wird - sowohl bezüglich der Ortstafeln als auch anderer Fragen, deren Lösung die Rechte der Minderheit auf entsprechendem Niveau sichern und für sie eine positive Umgebung schafft".

Treffen mit Volksgruppenvertretern

Die Stimmung bei den Volksgruppenvertretern, mit denen er am Montag zusammengetroffen war, stufte Vajgl als "konstruktiv" ein, ihre Erwartungen stünden mit den freundschaftlichen Nachbarschaftsbeziehungen und der gemeinsamen EU-Partnerschaft in Einklang. (red/APA)