Rom - Erzürnte Mitarbeiter der krisengeschüttelten Fluggesellschaft Alitalia haben am Dienstag mit einem turnusmäßigen Hungerstreik aus Protest gegen die geplante Streichung von 5.000 Arbeitsplätzen begonnen.

"Gegen den Stellenabbau und die Zerstückelung der Fluggesellschaft wollen wir mit einer geschlossenen Mobilisierung reagieren. Das Management will ein Viertel der Belegschaft aushungern und wir reagieren mit einem Hungerstreik", sagte ein Sprecher der Belegschaft.

Pisten-Blockade

Wütende Mitarbeiter der Fluggesellschaft erklärten sich zu einer Blockade der Pisten bereit, um den Flugverkehr in Italien lahm zu legen. Sie beschuldigten die Regierung, Alitalia in die Insolvenz treiben zu wollen, um freie Hand bei der Kündigung des Personals zu haben.

"Mit dem Sanierungsplan, der uns (am Montagabend) vorgestellt wurde, will man Alitalia zerstören. Mit einem Viertel des Personals weniger hat Alitalia keine Überlebenschancen", sagte Isla Cavallaro, Sprecherin des Gewerkschaftsverbands Sulta.

Keine Strategie

Die Gewerkschaften beschuldigten das Alitalia-Management, einen Sanierungsplan verfasst zu haben, der nur Kosteneinschränkungen, aber keine Strategie für einen Neubeginn des Konzerns vorsehe. "Dieser Plan muss geändert werden. Uns muss klar sein, welche Zukunft Alitalia vor sich hat", betonte der Chef des Gewerkschaftsverbands Cisl, Savino Pezzotta.

Die Alitalia-Aktien an der Mailänder Börse gerieten nach der Vorstellung des Plans erneut unter Druck. Die Aktie verlor 1,48 Prozent ihres Wertes und sank auf 0,219 Euro. Am Montagabend hatte die Aktien noch um acht Prozent zugelegt. (APA)