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Tiger Woods (re.), Zweiter in Massachussetts und in de Weltrangliste, gratuliert seinem Bezwinger Vijay Singh.

Foto: AP
Boston - Feiertag für Vijay Singh am amerikanischen Labour Day: Der Golfprofi von den Fidschi-Inseln hat Superstar Tiger Woods nach über fünf Jahren vom Golf-Thron gestoßen. Im direkten Duell gegen den 13 Jahre jüngeren Amerikaner behielt der 41-Jährige die Nerven und beendete am Montag mit seinem Sieg bei der "Deutsche Bank Championship" in Norton (Massachusetts) Woods' Rekord-Regentschaft von 264 Wochen. "Ich habe dafür sehr hart gearbeitet und nun erreicht, was ich mir zu Beginn des Jahres vorgenommen hatte", meinte der überglückliche Singh, dessen Erfolg in seiner Heimat große Begeisterung auslöste.

Sechster Saisonsieg

Seinen sechsten Saisonsieg sicherte sich der Südsee-Insulaner Singh mit einer 69-er-Schlussrunde im letzten Durchgang, durch die er seine Führung von drei Schlägen vor Woods verteidigte. Für seinen insgesamt 21. Sieg auf der US-PGA-Tour kassierte er 900.000 Dollar und erhöhte damit seinen Geldgewinn in diesem Jahr auf 7,889.556 Dollar. Lediglich Woods verdiente vor vier Jahren mehr und brachte es unter anderem durch neun Saisonerfolge auf 9,188.321 Dollar.

"Am Ende hat sich alles zu meinen Gunsten entwickelt", stellte Singh freudig fest. Beim Showdown behielt er kühlen Kopf und blieb ebenso wie der gestürzte Spitzenreiter zwei Schläge unter Par. Dabei hatte Woods in einem Weltklasse-Lochwettspiel zwischendurch die drei Schläge Rückstand auf seinen Flightpartner bereits aufgeholt, im Finish war aber wieder Singh der Stärkere.

"Wollte Turnier gewinnen"

"Es ging aber nicht darum, raus zu gehen und Tiger Woods und damit die Nummer eins zu schlagen. Mein Ziel war es, dieses Turnier zu gewinnen", meinte Singh, der seit elf Jahren auf der US-PGA-Tour spielt: "Es war eines ganz nach meinem Geschmack." Mit einer glänzenden 65-er-Runde schob sich Titelverteidiger Adam Scott (AUS) noch ebenfalls auf den zweiten Rang.

Seit dem 8. August 1999 hatte Woods die Führung in der Weltrangliste inne. Doch seine bisher eher durchwachsene Saison mit nur einem Turniersieg kostete dem Kalifornier den Platz an der Sonne. "Das ist aber auch nicht so schlecht, oder? Ich habe einen guten Lauf", sagte Woods. "Ich bin nicht enttäuscht über das Ranking", meinte er weiter, "ich bin enttäuscht, nicht gewonnen zu haben". Mit einem Sieg hätte er allerdings auch seinen Primus-Platz verteidigt.

Ein stolzer Moment für Fidschi

Die Freude über den neuen Weltranglisten-Spitzenreiter war vor allem in Singhs Geburtsland groß. "Es ist ein stolzer Moment für Fidschi", meinte der ehemalige Premier-Minister Sitiveni Rabuka. Singh habe immer zu seiner Herkunft gestanden und sich entschieden, ein Golfer aus Fidschi zu bleiben. Von dem weltweiten Ruhm ihres neuen Superstars hofft auch die Tourismus-Branche profitieren zu können. "Den Ruhm und die Bekanntheit, die Vijay Singh unserem Land bringt, können wir nicht bezahlen", sagte ein Sprecher. (APA/dpa/Reuters)