Putin, Bush, Sharon – die "hilflosen drei" des "Krieges gegen den Terror": Putin will auf die unfassbare, nun schon wiederholt bewiesene brutale Inkompetenz seiner Sicherheitskräfte mit "noch mehr Härte" reagieren. Sie alle wollen mit noch mehr Härte reagieren. Bush in seinem blutigen Chaos von Irak, wo es vor Terroristen wimmelt, aber erst, seit die Amerikaner dort sind.

Sharon mit mehr vom selben Militärrezept, das seit 20 Jahren nicht mehr Sicherheit für die Israelis bringt. Was heißt "mehr Härte" im Fall von Putin? Die eigene Soldateska noch mehr unschuldige Tschetschenen verschleppen, foltern, ermorden lassen? Oder vielleicht doch dafür sorgen, dass bei der nächsten Geiselnahme genug Krankenwagen da sind? In Beslan hätte man zwei Tage Zeit gehabt, für die zu erwartende Katastrophe wenigstens – wenigstens diesmal! – medizinisch vorzusorgen. Stattdessen "Härte". Ja, man muss entschlossen vorgehen gegen Monstren, die Mütter zur Wahl zwingen, welches ihrer Kinder sie dem Tod überlassen wollen.

Aber darf Intelligenz auch eine Rolle spielen? Bush und Putin haben beide Kriege angefangen, die sie nicht gewinnen können. Sharon baut an seinem "Sicherheits"-Zaun. Trostlos. (DER STANDARD, Printausgabe 7.9.2004)