Person hinter dem Konzept
Hinter der Idee steht der 33-jährige Franzose Adrian Garcia-Landa, seit zehn Jahren in Wien beheimateter Absolvent der Wiener Filmakademie: Träger des Projekts ist ein sich selbst erhaltender Kulturverein, das Lokal soll sich ohne Subventionen, nur durch Eintritte und Einnahmen aus der Gastronomie (einer kleinen Bar) und Vermietungen rechnen. Schon bisher hat Garcia-Landa sämtliche Investitionen durch ehrenamtliche Mitarbeiter abgegolten:
Adaption
Die Planung der Adaption übernahm das Architekturbüro artec, die Innendeko die Wiener Werkstätten. Die Umbauarbeiten werden von 13 Studenten aus Europa durchgeführt, die in einem dreiwöchigen Sommercamp im Rahmen des Service Civil International das Kino renovieren. Untergebracht werden die Studenten in einer Wiener Pfarre, verpflegt von einer Biobauerin aus Niederösterreich und der Caritas. Wenn sich das Projekt nach einem Jahr Probebetrieb bewährt, soll weitreichender umgebaut werden.
Fünf-Tage-Programm
Bespielt wird das neue Lokal fünf Tage die Woche, erklärte Garcia-Landa sein "sehr ambitioniertes" Konzept. Mittwochs steht "Movieoke" - Karaoke mit Filmclips statt mit Musik - auf dem Programm. Donnerstags werden Kurzfilme und Dokus gezeigt, als Vorprogramm sollen kultige TV-Serien wie "Twin Peaks" oder "Mit Schirm, Charme und Melone" laufen. Den Freitag bestreiten die Wiener Gruppe English Lovers und Urtheater mit Improvisationstheater.
Den Samstag gestaltet der Schauspieler und Filmemacher Peter Kern, "wahrscheinlich mit einem schwul-lesbischen Programm", so Garcia-Landa. Am Sonntag gibt es einen Filmbrunch, ab dem Nachmittag werden Spiele sowie für Kinder eine Playstation auf der großen Leinwand angeboten. Einmal im Monat sollen auch Hörspiel-Abende und experimentelle (z.B. Musik-)Abende stattfinden.
"Kulturelles Kraftfeld"
Hoch gesteckt sind auch die ideellen Motive des Betreibers: Die neuen "Schlössl Lichtspiele" sollen "eine jedem offene Veranstaltungsstätte im weniger privilegierten Teil des fünften Wiener Gemeindebezirks" sein und als "kulturelles Kraftfeld" und "Strahlort der spielerischen Fantasie und des Lebens Ansporn und Multiplikator menschlicher Initiative" werden, hofft Garcia-Landa.