Wie in Politik und Wirtschaft spielt das Ölgeschäft auch im Fußball seit jeher eine dominante Rolle. Neftschi Baku, der Nachfolgeklub von Neftjanik ("Erdölarbeiter"), war der einzige Verein der damaligen aserbaidschanischen Sowjetrepublik, der in der höchsten Liga der UdSSR mit von der Partie war und 1966 sogar Platz drei erreichte. Der Klub aus der Hauptstadt ist unverändert der erfolgreichste und populärste des Landes. Klubchef und Öl-Tycoon Ramiz Mirzajew wurde im letzten Jahr zum Präsidenten des nationalen Verbandes ("Azärbaycan Futbol Federasiyalari Assosiasiyasi - AFFA) befördert.
Politisierte Liga
Das Geschehen in der 1991 gegründete Liga ist gekennzeichnet durch Machtkämpfe und Korruption. Der Modus wurde zwischen 1992 und 1999 nicht weniger als sechs Mal geändert, die Titelentscheidung 1996/97 ging als eine der kuriosesten in die Annalen ein. Neftschi lag am Schluss zwar vorn, zum Meister wurde jedoch Karabach Agdam erklärt, der Verband hatte flugs die Ergebnisse der U16- und U15-Meisterschaft zu jener der Kampfmannschaft addiert. Der UEFA war dieses Zähl-System allerdings nicht genehm und lud Neftschi zur Champions League-Qualifikation ein.
Im April 2002 brach ein Streit um das Spiel FC Schafa (Baku) gegen FK Khazar aus. Der Schiedsrichter überzog die Nachspielzeit und sprach Schafa einen Elfmeter zu, der zum 1:0-Sieg führte. Die Klubs warfen der AFFA daraufhin Bevorzugung des Vereins aus der Hauptstadt vor. Immerhin wurde Schafa vom Verband gegründet und geführt. Zehn Vereine weigerten sich daraufhin, die Meisterschaft zu Ende zu spielen und an der kommenden Teil zu nehmen.
Internationale Isolation