Europa
UNHCR: Slowakei erteilt zu wenig positive Asylbescheide
Keinem Flüchtling aus Tschetschenien wurde Asyl gewährt
Preßburg - Die Vertretungsbehörde des
UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) ist über die Tatsache, dass
die Slowakei auch nach dem EU-Beitritt in ihrer Asylpolitik extrem
passiv ist, beunruhigt. Im ersten Halbjahr 2004 suchten 6.400
Flüchtlinge in der Slowakei um Asyl an. Die Behörden überprüften die
Anträge von 751 Flüchtlingen. Nur 0,2 Prozent der Asylanträge wurden
positiv beantwortet, berichtet die Tageszeitung SME (Montag-Ausgabe)
unter Berufung auf die Presseagentur SITA. Laut der UNHCR-Sprecherin in der Slowakei, Marta Cierna, erhielten
in Österreich 96 Prozent der Flüchtlinge aus Tschetschenien Asyl. In
der Slowakei hätte bisher kein tschetschenischer Flüchtling Asyl
bekommen. Die slowakischen Behörden erklären dies damit, dass die
Flüchtlinge zwar in der Slowakei Asyl beantragen würden, dann aber
versuchten, das Land in Richtung Westen zu verlassen. (APA)