NPD-Demo in Hamburg, Jänner 2004.

Berlin - Die Landtagswahl im deutschen Saarland brachte dem rechtsextremen Lager klare Zuwächse. Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands NPD kam auf etwa vier Prozent. Vor fünf Jahren waren an der Saar nur die Republikaner angetreten. Sie erzielten damals gerade 1,3 Prozent.

Als einzige rechtsextreme Partei ist derzeit die Deutsche Volksunion DVU in den Landtagen vertreten, und zwar in Bremen und Brandenburg. Die 1987 gegründete Partei des Münchner Verlegers Gerhard Frey spekuliert vor allem auf Ressentiments gegen Ausländer.

1998 erzielte sie in Sachsen-Anhalt mit 12,9 Prozent das bisher beste Ergebnis einer rechtsextremen Partei bei einer bundesdeutschen Landtagswahl. Doch die Fraktion geriet in den Ruf der Inkompetenz und zerfiel - ähnlich wie nach 1992 in Schleswig-Holstein. Bei der Landtagswahl 2002 in Sachsen-Anhalt trat die DVU nicht mehr an.

Dem Thema Ausländer und der Person ihres ersten Parteichefs Franz Schönhuber verdankten auch die Republikaner ihre Sitze im Landtag von Baden-Württemberg in der Zeit von 1992 bis 2001. 1989 zogen sie mit 7,1 Prozent sogar ins EU-Parlament ein. Ein Führungs- und Richtungsstreit leitete Mitte der 90er Jahre den Niedergang ein.

Der NPD gelang zwischen 1966 und 1968 der Einzug in sieben Landtage. 1969 verpasste sie mit 4,3 Prozent nur knapp den Einzug in den Bundestag. In den 70er Jahren setzte ein Wählerschwund ein.

Mit Spannung wird das Abschneiden der Rechtsextremen bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg am 19. September erwartet. Um sich nicht gegenseitig Konkurrenz zu machen, vereinbarten sie: In Brandenburg tritt nur die DVU an, in Sachsen nur die NPD. Und beide wollen Wahl-Empfehlungen für die jeweils andere Partei geben.

1999 kam die DVU in Brandenburg auf 5,3 Prozent. Umfragen sehen sie derzeit unter 5 Prozent. Doch Meinungsforscher wissen, dass sich viele rechte Wähler nicht offen bekennen. Vor dem DVU-Triumph 1998 in Sachsen-Anhalt hatten Umfragen nur halb so viele Stimmen ergeben. (APA/dpa)