Das Ziel der Forschungsbestrebungen lautet demnach: die richtige Medizin für den geeigneten Patienten in der passenden Dosierung zu finden. Die metabolische Analyse könnte auch in dieses Dunkel Licht bringen und den Traum von der maßgeschneiderten Therapie sowohl bei Krebs als auch bei chronischen Erkrankungen verwirklichen helfen. Wie in der Diagnostik wird auch im Bereich der Behandlungen intensiv geforscht.
Richtige Dosis
"Es ist der richtige Weg", zeigt sich etwa Andrea Griesmacher vom Landeskrankenhaus Innsbruck überzeugt. Griesmacher testet gemeinsam mit Biocrates Life Sciences die richtige Dosierung von Immunsuppressiva für Transplantationspatienten in der Nachsorge. Nach einer Organtransplantation erhalten Patienten Medikamente, um die Abstoßungsreaktionen des Immunsystems zu unterdrücken. Diese Medikamente erhöhen allerdings das Risiko für die Patienten, Tumoren zu entwickeln oder andere Organe zu schädigen. Eine genaue Dosierung ist deshalb besonders wichtig: nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Wie viel von dem Wirkstoff sich gerade im Blut befindet, ist deshalb die Grundlage für die Verabreichung. "Der im Moment gebräuchliche Test kann das Originalmedikament und bestimmte Abbauprodukte miteinander verwechseln", erklärt Klaus Weinberger von Biocrates. Die massenspektrometrische Analyse erlaube im Gegensatz dazu eine viel exaktere Anpassung. Die Methode sei außerdem kostengünstiger zu bewerkstelligen. Noch in diesem Winter werde das Gerät an der Klinik eingesetzt.