Die erste Hiobsbotschaft für die Demokraten brachte das Time Magazine: Es publizierte eine Umfrage, in der Präsident George W. Bush erstmals mit zwölf Punkten (52 zu 41 Prozent) vor seinem Widersacher John Kerry liegt. Die zweite üble Nachricht präsentierte dann am Wochenende Newsweek, das haargenau den gleichen Abstand (54 zu 43 Prozent) meldete. Für den unabhängigen Kandidaten Ralph Nader waren drei Prozent der Befragten. Die statistische Fehlerrate betrug vier Prozentpunkte.

Bush kann laut diesen Umfragen nunmehr auch bei Themen punkten, bei denen Kerry bisher vorne lag, so etwa bei Wirtschaftsfragen. In Sicherheitsfragen konnte Bush den Abstand zwischen sich und seinem demokratischen Herausforderer sogar noch ausbauen: 60 Prozent vertrauen ihm, nur 32 Prozent Kerry.

Diese Umfragen belegen, dass die Republikaner mit der Themenwahl auf ihrem in der vergangenen Woche abgehaltenen Konvent richtig lagen, indem sie den Kampf gegen den Terrorismus - unter stetiger Erinnerung an den 11. September 2001 - geschickt mit dem Krieg im Irak verbanden und Kerry unermüdlich als wankelmütig darstellten.

Kerry hatte bereits vor dem republikanischen Wahlparteitag unter den Attacken der Swift Boat Veterans for Truth gelitten, die seinen heldenhaften Militärdienst in Vietnam infrage stellten.

Kerry wird nun von den Demokraten bekniet, sich stärker gegen die Vorwürfe der Republikaner zu wehren: "Er muss anfangen zurückzuknallen", erklärte der Gouverneur des mittlerweile zu einem "battleground state" avancierten Staates Pennsylvania, Ed Rendell. (DER STANDARD, Printausgabe, 6.9.2004)