Rom (APA) - Die italienischen Gewerkschaften warnen vor einer
Revolte des Alitalia-Personals, sollte das Management massive
Stellenkürzungen beschließen. "Ohne einen Sanierungsplan zur Rettung
der Fluggesellschaft wird es zu einer Revolte kommen", warnte
Guglielmo Epifani, Chef der stärksten Gewerkschaftsorganisation in
Italien, der "roten" CGIL, nach Angaben italienischer Medien vom
Sonntag.
Die Gewerkschaften befürchten, dass das Alitalia-Management bei
der am Montag geplanten Vorstellung des Sanierungsplans zur Rettung
der stark angeschlagenen Airline die Streichung von bis zu 7.000
Arbeitsplätzen bekannt geben könnte. Dies würde einem Drittel der
Belegschaft der noch staatlichen Fluggesellschaft entsprechen. Das
römische Schatzministerium kontrolliert einen 62-Prozent-Anteil an
Alitalia.
Die Gewerkschaften riefen die Regierung Berlusconi auf, klar zu
sagen, ob sie noch die Alitalia retten wolle. "Wir wollen wissen, ob
die Regierung noch Interesse hat, Alitalia eine Zukunft zu
garantieren", betonte Epifani. Er beschuldigte die Regierung, den
Bankrott der Alitalia beschleunigen zu wollen, um freie Hand bei der
Personalkündigung zu haben.
Arbeitsminister Roberto Maroni betonte, dass der Bankrott
unvermeidbar sei, sollte es zu keinem Abkommen zwischen
Gewerkschaften und Alitalia-Management über die Zukunft des
Unternehmens kommen. "Die Revolte hat bereits bei den Passagieren
begonnen, die in diesen Monaten beschlossen haben, Alitalia den
Rücken zu kehren. Entweder kommt es zu einem Abkommen zwischen
Management und Gewerkschaften oder Alitalia hat keine Zukunft mehr",
meinte Maroni. Der Arbeitsminister betonte, dass Alitalia im
Vergleich zu den anderen Fluggesellschaften nicht wettbewerbsfähig
sei.