Gut,

DER STANDARD hat natürlich nicht den einen (den Einser) gegen den anderen (X5 4,8is) getestet, sondern will mit diesem Fallbeispiel ein wenig aufzeigen, wohin es führen kann, wenn Premiumhersteller à la BMW und Mercedes sich immer breiter aufstellen.

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In dem Fall

eben vom scharfen Lifestyle-Vernünftler bis zum ultimativ anachronistischen Geländewagensupersportler - den es wiederum ohne entsprechende Nachfrage garantiert nicht gäbe.

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Ganz unten

(exakt über Mini), da residiert neuerdings der 1er. Eine Art maximaler Mini, ein Minimax. Wer's gern kompakt hat, keinen Golf- Astra-Mégane-307-Mazda3-etc. mag und auf Fronttriebler pfeift: Dies ist eine echte Alternative, Leute. DER STANDARD hatte den 120d im Test. Nur ein Wort zum Motor, das muss sein: Superdiesel, made in Steyr. Sportlich, sparsam und dreht bauartuntypisch hoch bis an die 4500 Touren.

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Ansonsten

merkt man allüberall den Hauptvorteil des 1ers gegenüber der genannten Golf-Klasse hat: Er muss es nicht allen rechtmachen, kann sich folglich auf eine viel schärfer umrissene Klientel konzentrieren. Mit Fahrwerk und Heckantrieb setzt der 1er nämlich auch völlig neue Akzente.

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Ferner:

exzellente Ergonomie. Jeder Schalter sitzt, wo er soll, die Mittelkonsole ist wieder freundlich zum Fahrer geneigt.

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Nur:

In der zweiten Reihe wird's eng, und wer oft mit viel Gepäck oder Kinderwagen unterwegs ist oder Stammkunde bei Ikea ist, der sollte sich doch besser gleich einen Kompaktvan zulegen.

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Ach ja, eins noch.

Startknopf. Was für ein Unsinn. Wird nicht besser, weil es immer mehr machen. Wo ist denn der Vorteil (vom Diebstahlschutz abgesehen), wenn ich erst einen Schlüssel in einen Schlitz stecken muss und dann, Gentlemen: start your engines, noch den Knopf zu drücken habe.

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Übrigens:

Der 1er ist ein echter Hingucker, wobei die Begehrlichkeiten gleichmäßig über die Geschlechter verteilt scheinen.

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Viel weiter oben

versucht BMW, das Thema X5 am Köcheln zu halten. Der erste Bayern-SUV verkauft sich zwar nach wie vor gut, ist aber nicht mehr ganz neu, und die Konkurrenz schläft nicht. Ergo, Erfolgsstrategie schon bei der 3er-Reihe, muss attraktiviert werden.

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Idealerweise

mittels eines Trumms, über das jeder spricht. Also X5 4,8is, 360 PS, tiefer gelegt, Sportwagentemperament trotz Dickschiff, Verbrauch kaum unter 17, 18 Liter auf 100 km, 97.000 € (vor Kontakt mit der Aufpreisliste).

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Wahnwitz?

Wer macht denn so was? Falsche Fragen. Wer mag denn so was? Erstaunlich: viele. Immerhin, bei allem, was sich gegen diese Kategorie Auto allgemein und diesen X5 im Speziellen einwenden lässt: Der Wagen ist eine Überraschung. Vernünftig gefahren, entpuppt er sich als überlegener Cruiser. (Andreas Stockinger)

>>> Zweite Meinung

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Was mir am 1er-BMW gefällt:

dass es endlich ernsthaft Versuche gibt, die Premiumidee glaubhaft in die Kleinwagenklasse zu bringen - was mit Mini als Vorauskommando schon glänzend funktioniert hat. In dem Punkt ist der 1er jetzt einfach der Maßstab. Heckantrieb im Golf-Segment? Reizvoll für viele über 40. Was aber jene Jungen, die mit GTI aufgewachsen sind, sagen werden, ist die spannende Frage.

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Zum X5-Topmodell:

X5-Fahren ist ja grundsätzlich leiwand. Was mich stört: Wie der Porsche Cayenne Turbo kann der X5 4,8is auch zum Symbol für gnadenloses Drüberfahren verstanden werden. (Rudolf Skarics, AUTOMOBIL, 3.9.2004)

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