Der FC Bayern war auch bereit, das Spiel auch einen Tag früher auszutragen, doch da war die bekannt unflexible UEFA vor. Der Verband lehnte eine Terminverlegung ab. Die kurzfristig angedachte Vorverlegung bereitete Maccabi jedoch ebenfalls Probleme. "Zu diesem Zeitpunkt sind alle unsere Zuschauer und Spieler in der Synagoge", sagte Vereinschef Loni Herzikovic. Auch Deutschlands Außenminister Fischer hatte sich in die Verhandlungen um den Spieltermin eingeklinkt.
Probleme wegen Hashemian
Nach der Auslosung hatte Bayern-Trainer Felix Magath Unbehagen geäußert, in Israel antreten zu müssen. Erst seit wenigen Monaten tragen die israelischen Vereine und die Nationalmannschaft ihre Heimspiele wieder im eigenen Land aus. Zuletzt hatten sie wegen der kritischen Sicherheitslage nach Zypern oder Malta ausweichen müssen. Als heikel könnte sich auch die Einreise des iranischen Bayern-Spielers Vahid Hashemian nach Israel erweisen. Iranern ist der Wettkampf mit israelischen Athleten verboten, der Reisepass erlaubt keine Einreise nach Israel, dessen Existenz anzuerkennen sich die Islamische Republik weiterhin weigert. Die Bayern haben Hashemian die Entscheidung freigestellt, den Flug mitzumachen oder nicht.
UEFA wusste von nichts
Die Uefa machte für die verunglückte Terminplanung den Verein verantwortlich. In der "Süddeutschen Zeitung" wird berichtet, dass Maccabi nach eigenen Angaben bereits Anfang Juni der Uefa ein Fax geschickt, worin auf die Problematik hingewiesen wurde. Die Uefa weiß aber nichts über den Eingang der Nachricht. "Die Spieldaten sind mehr als ein Jahr im voraus festgelegt. Hätten wir von Maccabi vor der Auslosung die entsprechenden Informationen erhalten, hätten wir darauf reagieren können", wird eine Sprecherin zitiert.
Die Israelis freuen sich auf das Gastspiel der Bayern besonders, da aus den bekannten Gründen in den letzten Jahren nur wenige Sportereignisse mit prominenter ausländischer Beteiligung stattfinden konnten. Solche Ereignisse sind wichtig, da sie den Menschen ein Gefühl normalen Alltagslebens vermittelt. Trotz Feiertag erwartet Maccabi deshalb bis zu 40.000 Zuschauer im Nationalstadion von Ramat Gan, das zum ersten Mal Schauplatz eines Champions-League-Matches sein wird. (rob/APA/dpa)