Wien - Nach halbjähriger Umbauzeit werden am kommenden
Montag (6.9.) die neu gestalteten Lesesäle der Österreichischen
Nationalbibliothek (ÖNB) am Wiener Heldenplatz eröffnet. Um 2,5
Millionen Euro haben die Architekten Sepp Frank und Martin
Treberspurg ein modernes, benutzerfreundliches Ambiente geschaffen,
das mit modernsten Klima- und Befeuchtungsanlagen ausgestattet ist.
In der Säulenhalle, wo früher die Karteikästen untergebracht
waren, soll nun eine "Leselounge" "etwas Kaffeehausatmosphäre in die
Bibliothek bringen", so ÖNB-Chefin Johanna Rachinger. Am Freitag-
Vormittag wurden die neuen Räumlichkeiten der Presse vorgestellt.
"Es
geht um Licht, Luft und Akustik"
Neben der Neugestaltung des Eingangsbereichs mit Servicedesk und
überall behindertengerechten Zugängen (Rachinger: "Das war uns ganz
wichtig, da kann man sich nicht immer nur auf das historische Umfeld
ausreden.") stand vor allem der Benutzerkomfort im Vordergrund: "Es
geht um Licht, Luft und Akustik", so Architekt Frank, "und dann erst
um die Gestaltung der Oberflächen." Perforierte Holzwände sollen "ein
ruhiges, gedämpftes akustisches Raumklima" schaffen.
Mit einem Glaslift sind nun der große Lesesaal, die Galerie mit
neuen Leseplätzen und der Zeitschriftenlesesaal verbunden. Die
Leseplätze sind nun alle verkabelt, sodass man überall auch mit
privaten Laptops arbeiten kann. Die Anzahl der Arbeitsplätze musste
zwar von 260 auf 195 reduziert werden, "nach unseren Berechnungen ist
das aber absolut ausreichend", versicherte Rachinger. Zwar hat die
ÖNB täglich durchschnittlich 800 Leser, doch selbst bei Spitzenzeiten
würden durchschnittlich nicht mehr als 124 Benutzer gleichzeitig
arbeiten.(APA)