Klagenfurt - Den Kärntner Behörden ist ein Schlag gegen die Schwarzarbeit gelungen. Ein Unterkärntner Frächter soll insgesamt 174 Lkw-Lenker illegal beschäftigt haben. Die meist aus Kroatien stammenden Fahrer erhielten zwölf Cent pro gefahrenem Kilometer, obwohl eine kilometerabhängige Bezahlung in Österreich verboten ist.

"Das ist der größte Fang, seit es unsere Behörde gibt", so Rigobert Rainer, Chef der Sonderabteilung für illegale Arbeitnehmerbeschäftigung (KIAB). Man habe vor einigen Monaten einen Hinweis auf illegale Machenschaften des Frächters erhalten. Vergangenen Sonntag wurde eine Hausdurchsuchung gemacht, Tausende Kassenbelege und Akten wurden beschlagnahmt. Diese belasten laut Rainer den Unternehmer schwer. In den letzten sieben Monaten wurden nicht weniger als 683.000 Euro an Honoraren ausgezahlt. Sozialabgaben oder gar Steuern wurden nicht entrichtet.

Der Unternehmer dürfte damit gegen eine ganze Reihe von Gesetzen verstoßen haben. Sowohl dem Finanzamt als auch der Sozialversicherung entgingen enorme Beträge. Es gab keine Bewilligungen für die Beschäftigung von Ausländern, die auf Grund der extrem niedrigen Löhne zudem fast Tag und Nacht unterwegs waren. Weiters soll der Mann etwa 80 Lkw in Betrieb gehabt haben, obwohl er nur für 15 Fahrzeuge eine Bewilligung hat. Die übrigen Lastzüge dürften mit gefälschten Papieren ausgestattet worden sein. Die KIAB will nun allein für die illegale Beschäftigung von Ausländern eine Geldstrafe von 1,5 Mio. Euro beantragen.(APA)