Wien - Die von der Kovats-Gruppe und Siemens Österreich abgegebenen Erklärungen zu ihrem Interesse an der VA Tech werden von der Übernahmekommission als unterschiedlich klar und als inhaltlich divers, ja geradezu gegensätzlich aufgefasst. "Zwei Parteien haben eingeräumt miteinander zu reden, ihre Auskunft über den Inhalt der Gespräche ist aber sehr unterschiedlich: Die eine Seite redet davon, dass über eine Übernahme gesprochen wird, die andere Seite redet von Gesprächen über Teilaktivitäten, das ergibt kein klares Bild", war am Donnerstagabend aus Kreisen der Kommission zu erfahren.

Siemens-Erklärung "nicht so eindeutig"

Der Grund, warum in der Pressemitteilung der Kommission die einseitige Aufforderung an Siemens ergeht, sich zu erklären, sei darin zu suchen, dass die Kovats-Gruppe die klarere Aussage abgegeben habe, die Erklärung von Siemens dagegen "nicht so eindeutig" sei.

Die Übernahmekommission hat in den frühen Abendstunden des Donnerstag verlautet, dass ihr entgegen einem Magazinbericht kein Angebot und auch kein Angebotsentwurf auf Erwerb von Aktien der VA Technologie AG vorlägen oder auch nur angekündigt seien. Die Statements von Kovats-Gruppe und Siemens seien widersprüchlich. Siemens Österreich werde deshalb ersucht, "diesen Widerspruch aufzuklären".

Übernahmegesetz

Die seit 1999 bestehende Übernahmekommission ist eine unabhängige und weisungsfreie Behörde, die mit der Überwachung von Übernahmeangeboten betraut und für Entscheidungen nach dem Übernahmegesetz zuständig ist. In einem Mittwoch bekannt gewordenen Brief an die beiden Parteien hatte das Gremium Siemens und Kovats aufgefordert, sich zu den kursierenden Übernahmegerüchten zu deklarieren. (APA)