Klagenfurt – Die Baumschlägerungen auf der streng naturgeschützten Wörthersee-Halbinsel Walterskirchen haben nun doch Folgen. Der neue Eigentümer, der Holzindustrielle Hans Tilly, erhält ein forstliches Nutzungsverbot für 50 Jahre.

Der Holzindustrielle hatte zwischen 2003 und 2004 laut einem Naturschutzgutachten der Landesregierung 70 bis 80 Prozent des Waldbestandes abholzen lassen und dabei zahlreiche geschützte Pflanzen- und Tierarten gefährdet. Wie viele davon unwiederbringlich verloren sind, lässt sich für Naturexperten heute noch gar nicht abschätzen.

"Es wurde damit eindeutig gegen das Gesetz verstoßen", sieht der Klagenfurter Bezirkshauptmann Wolfgang Marchart spät, aber doch Handlungsbedarf. Denn geschlägert wurde jahrelang, aber nichts dagegen unternommen. Auch Naturschutzreferent Jörg Haider ist dieser Meinung: "Es muss hier einfach Konsequenzen geben."

Auch keine Zustimmung für Umwidmung

Aber nicht nur weitere Schlägerungen werden in Zukunft untersagt, auch für Tillys Ausbaupläne und Umwidmung der alten Wohngebäude zu einer neuen vergrößerten "Hofstelle", sprich Prachtvilla samt Carport und eleganter Bootsanlegestelle, wird es keine Zustimmung mehr geben. Er hatte ja kürzlich dem Land Kärnten einen "Deal" vorgeschlagen: 15 Hektar der insgesamt 23 Hektar großen Halbinsel würde er dem Land übertragen, wenn dafür im Gegenzug seine Baupläne akzeptiert würden.

Doch weder das Land noch die Gemeinde Krumpendorf wollen von der Umwidmung etwas wissen. Haider: "Wir sind nicht käuflich." (stein; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 03.09.2004)