Natürlich wurde am Schluss „Tell me a Poem“ gespielt. Und Dominic Heinzl saß in der ersten Reihe und sang leise mit. Freilich: Der ATV+-Societyreporter war nicht der einzige mittlerweile mittelalte Herr, der Mittwochabend im Simmeringer Schloss Concordia ein bisserl autoretrospektiv-melancholisch wurde: Beim offiziellen Wiedervereinigungskonzert des Gitarren- und Lagerfeuerkuschelduos „Papermoon“ durfte unter anderen auch Universal-Boss Hannes Eder in Erinnerungen schwelgen.

Papermoon – also Edina Thalhammer und Christof Straub – hatten zehn Jahre nach ihrem ersten, einzigen und über 100.000 Mal verkauften Hit („Tell me a Poem“) zur Wiedervereinigung (mit neuer CD „Come Closer“) gebeten. Und Heinzl, der damals beim (damals von Eder geleiteten) „Treffpunkt Ö3“ in seiner „Kuschelecke“ Papermooneskes ad nauseam in nach Schmalz & Schmelz lechzende Teenagerohren schickte und daher zu Recht als Entdecker des Duos gilt, war sich mit seinem Exchef einig: „Das ist das beste Beispiel dafür, dass die Zeit stehen geblieben ist. An denen ist der Zeitgeist spurlos vorüber gegangen.“

Der schönen Nebeneffekt: Als als Zugabe das unvermeidliche „Tell me a Poem“ ertönte, waren dann auch die Zuhörer – zumindest für ein paar Minuten – davon überzeugt, dass die letzten zehn Jahre an ihnen ebenso spurlos vorbeigegangen wären. (DER STANDARD Printausgabe 03.09.2004)

Universal-Boss Hannes Eder im Video-Interview