Welt
Transplantation half in Österreich rund 13.000 Menschen
Chronologie zur medizinischen Entwicklung
Wien - So beeindruckend die internationalen Statistiken in
Sachen Transplantationsmedizin sind, das selbe gilt auch für
Österreich. Mittlerweile konnte schon etwa 13.000 Menschen mit Organversagen auf diese Weise geholfen werden. Mit 20 bis 23
Organspendern pro Million Einwohnern und Jahr liegt die Alpenrepublik
international im vordersten Feld (Spitzenrang Spanien: etwa 33 pro
Million Einwohner). Das spricht für ein etabliertes und effizientes
Organspendewesen, das allerdings ständig gefördert und verbessert
werden muss. Die ersten Nierentransplantationen wurden 1965 (sechs) an der 1.
Chirurgischen Universitätsklinik im Alten Wiener AKH durchgeführt. Im
Jahr darauf waren es bereits elf, 1983 dann 156. 1999 wurden
österreichweit 423 Spendernieren verpflanzt. Mittlerweile sind es
(Ende 2003) 8.190. Pioniere waren hier ein Team um Univ.-Prof. Dr.
Franz Piza. 1972 wurde von Univ.-Prof. Dr. Hans-Jörg Böhmig in Wien die erste
Lebertransplantation Österreichs durchgeführt. Bis Ende 2003 waren es
schließlich 1.882. Die erste Pankreastransplantation gab es in Österreich 1979. Univ.-Prof. Dr. Raimund Margreiter, Leiter der Abteilung für
Transplantationschirurgie an der Universitätsklinik in Innsbruck
machte national schließlich 1983 mit der ersten Herztransplantation
in Österreich (bisher 1.393) Furore. 1983 folgte die weltweit erste
kombinierte Leber-Nierentransplantation und 1985 die erste
Herz-Lungentransplantation. 1989 erfolgte weltweit erstmals in
Innsbruck die Mehrfachtransplantation von Leber, Magen,
Bauchspeicheldrüse und Dünndarm bei einem Erwachsenen, die auch die
erste erfolgreiche Multiviszeraltransplantation überhaupt war. Einen besonderen Aufschwung haben in den vergangenen Jahren in
Österreich die Lungentransplantationen genommen. Lungenflügel allein
(exklusive von selteneren Herz-Lungen-Transplantationen) wurden im
Jahr 2003 beispielsweise 87 Mal vorgenommen (insgesamt 683 plus 52
Herz-Lungen-Transplantationen). Im März des Jahres 2000 beschritten die Transplantationschirurgen
und Plastischen Chirurgen an der Universitätsklinik in Innsbruck
schließlich international neue Wege, als sie dem Bombenopfer Theodor
Kelz zwei Hände verpflanzten, weltweit gibt es nur einige wenige
solcher Eingriffe. In Österreich wurden bisher vier durchgeführt. Trotz aller Erfolge befinden sich aber weiterhin regelmäßig rund
1.000 Patienten auf den Wartelisten für Spenderorgane. Rechtlich aber
gilt Österreich international als vorbildlich. Mit dem
Transplantationsgesetz aus dem Jahr 1982 wurde festgelegt, dass von
Hirntoten Organe entnommen werden dürfen, wenn nicht zu Lebzeiten
Widerspruch gegen eine etwaige Organspende dokumentiert worden ist.
(APA)