Budapest - Um den Vorsitz der ungarischen Regierungspartei der Sozialisten (MSZP) bewerben sich sechs Kandidaten. Nach dem Rücktritt von Parteichef Laszlo Kovacs, der das Amt des ungarischen EU-Kommissars in Brüssel übernimmt, soll beim Parteitag im Oktober ein neuer Vorsitzender gewählt werden.

Es kandidieren Parlamentspräsidentin Katalin Szili, Innenministerin Monika Lamperth, Kultusminister Istvan Hiller, György Janosi, Vorsitzender des MSZP-Landesvorstandes, sowie Imre Szekeres, stellvertretender Vorsitzender der MSZP, und Laszlo Toller, Vorsitzender der MSZP-Komitats-Organisation des südungarischen Komitats Baranya.

Alle Kandidaten fordern "Öffnung" der Partei und Ende der "Defensivpolitik"

Die Kandidaten stellen sich im Internet mit ihren Programmen vor und fordern alle eine "Öffnung" der Partei, ein Verlassen der "defensiven Position". Die Kontakte zwischen Parteispitze und Basisorganisationen müssten neu geknüpft und intensiviert werden. Wie die ungarische Tageszeitung "Nepszabadsag" (Donnerstag-Ausgabe) schreibt, würden die sechs Kandidaten auch große Forderungen in Richtung Regierung stellen.

Diese bezögen sich vor allem auf Maßnahmen, die zu sozialen Fortschritten, der Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Gesellschaft, der Schaffung von Arbeitsplätzen sowie dem Erfolg des Unterrichts- und Gesundheitsreform führen sollen. Die größten Chancen auf den Sieg bei den Wahlen im Oktober soll Kultusminister Hiller haben, wollen Rundfunkberichte wissen. (APA)