New York - Die "New York Times" hat nach eigenen Angaben Kontakt mit einem Sprecher der in einer Schule in Nordossetien verschanzten Geiselnehmer aufgenommen. Die Zeitung habe per Telefon mit einem Mann in der Schule gesprochen, der sich als Angehöriger der Organisation "Salachin Rjadus" ausgab, einer dem tschetschenischen Rebellenführer Schamil Bassajew unterstehenden Gruppe, wie das Blatt am Mittwoch auf seiner Internetseite berichtete. Bassajew hatte sich unter anderem zu der Geiselnahme im Oktober 2002 im Moskauer Musical-Theater Nord-Ost bekannt.

Selbstmordkommando mit El-Kaida-Kontakten

Die Geiselnehmer in der südrussischen Schule haben sich nach einem Bericht der Tageszeitung "New York Times" selbst als Selbstmordkommando bezeichnet, das Kontakte zu El Kaida haben soll. In einem Telefonat habe einer der Terroristen gesagt, die Gruppe gehöre zum Kommando "Rijadus-Salichin", wie die Zeitung am Donnerstag in ihrer Internetausgabe berichtet.

Auf der Terror-Liste des US-Außenministeriums ist ein "Rijadus-Salichin-Bataillon tschetschenischer Märtyrer für Aufklärung und Sabotage" aufgeführt. Diese Terroreinheit wurde nach russischen Medienberichten von dem Rebellenführer Schamil Bassajew gegründet, den Moskau für die meisten Anschläge und Geiselnahmen in den vergangenen Jahren verantwortlich macht.

Anführer der Geiselnehmer in Beslan ist nach einem Bericht der russischen Tageszeitung "Iswestija" der etwa 40 Jahre alte Rebellenkommandant Doku Umarow. Der Vertraute des von Moskau steckbrieflich gesuchten tschetschenischen Ex-Präsidenten Aslan Maschadow soll auch den Rebellenüberfall auf Inguschetien im Juni angeführt haben. Damals waren in der Nachbarrepublik Tschetscheniens fast 100 Menschen erschossen wurden, unter ihnen Polizisten, Geheimdienst-Mitarbeiter und ranghohe Justizbeamte.(APA)