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Böhler Uddeholm: erstes Halbjahr

Garfik:APA
Wien - Der Weltmarktführer bei Werkzeugstahl, die österreichisch-schwedische Böhler-Uddeholm (BU) hat heuer gute Chancen auf ein Rekordergebnis. Trotz des hohen Niveaus bei Rohstoff-, Schrott- und Energiepreisen legten BU-Chef Claus J. Raidl und Finanzvorstand Horst Königslehner am Mittwoch für das erste Halbjahr das "stärkste Halbjahr gemessen an Umsatz und Ertrag in der Geschichte von Böhler-Uddeholm" vor.

Rekordjahr möglich

Dämpft sich die Nachfrage aus China nach Rohstoffen und Vormaterialien im zweiten Halbjahr etwas ab, winkt der Edelstahlkonzern mit einer höheren Dividende. "Aus heutiger Sicht", sagte Raidl, "sind 2,50 Euro fix." Hält die Nachfrage an, könnten es durchaus mehr werden. "Wir können davon ausgehen, dass das Gesamtjahr das beste sein wird bei Umsatz und Ergebnis." Der bisherige Rekord aus 2001 mit rund 1,5 Mrd. Euro Umsatz und einem Betriebserfolg (Ebit) von 132 Mio. Euro sei durchaus zu übertreffen.

Gut gelaufen sei es im ersten Halbjahr in den Kernmärkten, also High Performance Metals (Werkzeug-, Schnellarbeits- und Spezialstähle), Welding Consumables (Stab- und Drahtelektroden, Schweißzusätze und Lötwerkstoffe) und Special Forgings (Flugzeugteile, Triebwerksscheiben, Turbinenschaufeln), die zwischen sechs und 25 Prozent zulegten. Nach wie vor von der Euro-Dollar-Relation belastet ist Precision Strip (Bimetall-Band, Säge- und Ventilstahl). Für die zweite Jahreshälfte sei es aber gelungen, Legierungs- und Schrottpreisanhänger umzusetzen. Die Kunden müssen also höhere Preise akzeptieren.

Integration von Villares gut gelungen

Zweitens sei die Integration von Villares Metals in Brasilien, die Ex-Voest-Chef Franz Struzl leitet, bis jetzt gut gelungen. Villares habe im zweiten Quartal bereits einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert. Der Umsatz stieg dank Villares nicht nur um zehn, sondern um 18 Prozent.

Außerdem sei das Sommerloch schwächer gewesen, sagte Königslehner, der dies nicht als Anspielung auf den zu Ende gehenden Winter in Brasilien verstanden wissen wollte.

Ein Ärgernis sind Raidl die um zwanzig Prozent gestiegenen Energiepreise, die er auf die Remonopolisierung in Form der "Österreichischen Stromlösung" zurückführt. "Die Verbundgesellschaft weist positive Ergebnisse nicht aus, weil sie um jeden Kunden rennt wie wir, sondern weil sie Monopolrenten bezieht." (DER STANDARD Printausgabe 02.09.2004)