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Ja, es gibt sie noch, die Welt der Großfamilie - und zwar öfter, als man annehmen würde: Laut Mikrozensus wächst knapp ein Fünftel der jungen Leute unter 20 mit wenigstens einem Großelternteil unter einem Dach auf; wobei es sich statistisch gesehen häufiger um eine Oma als um einen Opa handelt. Und: 27 Prozent der Menschen über 75 Jahre leben mit einem ihrer leiblichen Kinder unter demselben Dach, wenn auch nicht immer in derselben Wohnung.

Statistik

"Heil" ist diese Welt vor allem für die Enkelgeneration und für die Großeltern, die sich miteinander meistens gut verstehen - was übrigens nicht nur für die 20 Prozent der Großeltern gilt, die die Enkel täglich sehen. Schließlich belegt die Statistik auch, dass auch bei den Familien, wo nicht drei Generationen im selben Haus sind, eine gewisse räumliche Nähe gegeben ist: Bei weiteren 28 Prozent lebt ein Großelternteil weniger als 15 Gehminuten weg.

Auffassungsunterschiede

Für den in eine Großfamilie eingeheirateten (oder ohne Trauschein eingezogenen) Partner aus der mittleren Generation ist es dagegen gelegentlich besonders schwierig - weil nämlich die Schwiegereltern üblicherweise althergebrachte und in vielen Jahren nicht hinterfragte Vorstellungen haben, wie die Zustände in "ihrem" Haus zu sein hätten. Diese Auffassungsunterschiede führen dann zum häufig karikierten Bild von der "bösen" Schwiegermutter. (Conrad Seidl/DER STANDARD, Printausgabe, 2.9.2004)