AK-Tumpel fordert im Finanzausgleich 240 Millionen Euro, um Betreuungslücken zu schließen
Redaktion
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Wien - "Die Situation bei der Betreuung von Kindern bleibt
unverändert schlecht", kritisiert AK-Präsident Herbert Tumpel. Nur
jedes elfte Kind zwischen 0 und 3 Jahren hat einen Betreuungsplatz,
bei den Schulkindern von 6 bis 9 Jahren ist es gerade jedes 10. Kind.
Das belegt der demnächst erscheinende Kinderbetreuungsbericht 2003
der Statistik Austria. Nach dem Mikrozensus 2002 fehlen in Österreich
fast 50.000 Kinderbetreuungsplätze, über 40.000 werden - z.B. was die
Öffnungszeiten betrifft - von den Eltern als unzureichend
eingeschätzt.
Frauen bei Jobsuche benachteiligt
"Die schlechte Situation bei der Kinderbetreuung
erschwert den Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt", sagt Tumpel und
fordert konkrete Schritte, um die Mängel in der Kinderbetreuung zu
beseitigen. "Seit 2001 die Kinderbetreuungsmilliarde ausgelaufen ist,
ist nichts mehr passiert. Im Finanzausgleich, der gerade zwischen
Bund und Ländern verhandelt wird, muss es endlich mehr Geld für
Kinderbetreuung geben", so Tumpel.
Österreich im EU-Vergleich
Im Europa-Vergleich liegt Österreich in der Kinderbetreuung weiterhin
weit zurück. Am Beispiel der 0-3jährigen: Während in Frankreich ein
Drittel, in Schweden sogar die Hälfte der Kinder in diesem Alter
einen Betreuungsplatz hat, steht in Österreich nur jedem 11. Kind ein
Platz zu Verfügung. Das Barcelona-Ziel von 33 Prozent
Kinderbetreuungsplätze für 0-3jährige, zu dem sich Österreich
verpflichtet hat, ist damit weiterhin völlig außer Reichweite. (red)
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